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Christian Klien vor dem Abschied

Regen in Ungarn und ein Wochenende zum Weinen für Christian Klien: Der Vorarlberger schied auf dem Hungaroring bereits in Runde sieben aus, der Abschied von Red Bull Racing ist praktisch fix. | Rennbericht | Kommentar

Bereits vor dem Grand Prix deutete Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz an: Klien steht vor dem Abschied beim Formel-1-Team von Red Bull Racing. Mark Webber (Williams) wird den 23-Jährigen in der nächsten Saison ersetzen. Klien ist Opfer des Motoren-Deals mit Renault. Red Bull Racing setzt im nächsten Jahr auf die französischen Triebwerke, die Ferrari-Aggregate werden an das Schwesterteam Toro Rosso weitergegeben. Im Paket ist der Wechsel von Webber zu RBR enthalten – Renault-Teamchef Flavio Briatore ist Manager des Australiers.

Der Auftritt von Mateschitz hatte es in sich. Der Red-Bull-Mitbegründer bestätigte in der Energy-Station zuerst David Coulthard als Fahrer für 2007, begann dann mit Lobeshymnen auf Mark Webber – und vernichtete ganz nebenbei den eigenen Schützling Klien. “Webber saß ja bis jetzt noch in keinem schnellen Auto”, gab er zu Protokoll. In der Webber-Euphorie entging dem “Chefbullen”, dass der “junge Australier” beim Dienstantritt bereits 30 Jahre alt sein wird. Wenig an Meriten hatte er für Klien zu verteilen. “Normalerweise wird man im dritten Jahr nicht mehr schneller, man legt vielleicht noch an Erfahrung zu.”

Angesprochen auf den Punkt in Hockenheim und die Trainingsbestzeit in der dritten Session meinte Mateschitz abwertend: “Das ist ja keine Bestzeit. Es waren unterschiedliche Voraussetzungen mit den Reifen und dem Benzin. Das sind künstliche Ziele für die Medien.” Auch einen Österreich-Bonus kann es nicht geben: “Nach nationalen Gesichtspunkten zu entscheiden ist zwar durchaus legitim, aber es ist kein bestimmender Faktor. Genau wie man aus Marketing-Gesichtspunkten nicht Fahrer, Ingenieure oder Designer bestimmen kann. Hier muss man ganz einfach von den besten Leuten die unter den verfügbaren Möglichkeiten entscheiden. Wenn man unter zwei gleich guten der eine aus Österreich und der andere, weiß ich aus Buxtehude, ist, natürlich entscheidet man sich dann für den Österreicher.”

Ein Meeting und Midland
Klien wollte die Aussagen von Mateschitz nicht kommentieren. “Ich war nicht dabei und kann darum dazu nichts sagen.” Mitte der Woche wird es in Salzburg ein Meeting geben. Das Ende bei Red Bull Racing muss aber nicht automatisch das Ende in der Formel 1 bedeuten. Red Bull versucht offenbar, Klien bei Midland (für eine kolportierte Mitgift von acht Millionen Dollar) unterzubringen. Bestätigen wollte die Gespräche niemand, aber erste Kontakte mit MF1-Teammanager Colin Kolles sollen bereits stattgefunden haben. “Davon weiß ich nichts”, sagte Klien. Und wenn es mit Red Bull nicht mehr klappen sollte? “Wir überlegen, machen das aber nicht öffentlich.”

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