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Christbaumbrand vermeiden: Das ist zu tun

Rund um Weihnachten steigt die Feuergefahr in vielen Wohnzimmern dramatisch.
Rund um Weihnachten steigt die Feuergefahr in vielen Wohnzimmern dramatisch. ©APA: HANS KLAUS TECHT
Rund 60 Prozent der Brände durch offenes Licht ereignen sich in der Zeit rund um Weihnachten. Ein Christbaum kann innerhalb von 20 Sekunden im Vollbrand stehen. Mit ein paar Tricks kann man das allerdings vermeiden.

Österreichweit werden laut Brandschadensstatistik jedes Jahr rund 1.000 Brände durch offenes Licht und Feuer - im Wesentlichen also durch Kerzen jeder Art und Form - ausgelöst. Etwa 60 Prozent aller durch Kerzen ausgelösten Brände entstehen in den Monaten November, Dezember und Jänner. Lässt man den November unberücksichtigt, entsteht immer noch rund die Hälfte aller durch Kerzen ausgelösten Brände in den Wochen rund um Weihnachten. Prävention ist gerade jetzt besonders wichtig.

Warum brennt der Christbaum so schnell?

Ein zwei Meter hoher Christbaum hat durchschnittlich etwa 400.000 Nadeln. Hauptbestandteile der Nadeln sind Zellulose, ätherische Öle und Wasser. Christbäume werden oft schon im Herbst gefällt, zu Weihnachten haben sie ihren Wassergehalt daher schon weitgehend eingebüßt. Übrig bleibt das brennbare Material. Die in den Nadeln enthaltenen ätherischen Öle (Harz) sind leicht entflammbar. Während im warmen Zimmer der Wasseranteil der Nadeln stetig absinkt, verbleiben die Öle länger im Gehölz. Dadurch steigt die Entzündlichkeit der Zweige enorm an - das Brandrisiko erhöht sich mit jedem Tag, an dem der Baum in der geheizten Wohnung steht.

In jedem 2. Haushalt gibt es keine Rauchmelder

Eine neue repräsentative Online-Befragung des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) unter 1.000 Personen zeigt, dass nur rund 48 Prozent der österreichischen Haushalte mit Rauchwarnmeldern ausgestattet sind. Österreichweit ist die Ausstattung mit Rauchwarnmeldern seit dem Jahr 2013 verpflichtend. Allerdings sind gemäß der Erhebung des KFV auch jene Wohnungen bzw. Häuser, die ab dem Jahr 2013 neu gebaut oder saniert wurden, nicht immer mit Rauchwarnmeldern ausgestattet: In jedem dritten Haushalt, der in den letzten 7 Jahren saniert oder neu gebaut wurde, sind nach Angaben der Befragten keine Rauchwarnmelder vorhanden.

Tipps für feuerfreie Feiertage

  • Vorzugsweise elektrische Kerzen (z. B. LED) verwenden, die wenig Wärme erzeugen. Wunderkerzen vermeiden! Einmal angezündet, können sie nicht mehr gelöscht werden und sprühen in alle Richtungen.
  • Kerzen auf Adventkränzen und Christbäumen rechtzeitig auswechseln, bevor sie niederbrennen und die in beheizten Räumen schnell austrocknenden Äste entzünden.
  • Kerzen sollten immer in einem Abstand von mindestens 50 Zentimetern zu Vorhängen oder anderen brennbaren Materialien aufgestellt werden.
  • Christbaumkerzen im Abstand von mindestens 20 Zentimetern von Ästen und Dekorationsmaterial befestigen.
  • Nicht brennbare Kerzenhalter reduzieren die Brandgefahr ebenso. Kerzen nie unbeaufsichtigt brennen lassen!
  • Zum Aufstellen des Christbaumes nur kippsichere bzw. standfeste Christbaumständer verwenden. Mit Wasser gefüllte Ständer verhindern ein zu rasches Austrocknen des Baumes und erhöhen damit die Brandsicherheit. Unter den Christbaum am besten eine schwer entflammbare Unterlage, zum Beispiel eine Löschdecke, legen.
  • Benützen Sie auf keinen Fall Christbaumschnee aus Spraydosen, wenn die Kerzen bereits brennen - durch brennbare Treibmittel können diese regelrecht zu "Flammenwerfern" werden.
  • Einen Feuerlöscher oder einen Kübel Wasser beim Anzünden der Christbaum‐Kerzen immer in Griffweite stellen, damit im Ernstfall keine Zeit verloren geht. Beim Löschen nicht zögern!
  • Kinder nie unbeaufsichtigt in der Nähe von brennenden Kerzen lassen. Streichhölzer oder Feuerzeuge für Kinder unerreichbar aufbewahren.
  • Ein Rauchwarnmelder gehört auch in jedes Kinderzimmer.

(red)

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