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Chris Lohner sperrt untreuen Ehemann in den "Käfig"

©© Stadttheater Walfischgasse
"Ich möcht' so gern einmal bös sein", hatte Chris Lohner ihren Regisseur Roman Kollmer gebeten. Als rachsüchtige verlassene Ehefrau in Jack Jaquines Psychothriller "Der Käfig" hat sie nun ihre neue Traumrolle gefunden.

“Seit 35 Jahren steh ich für Comedy und für lustig, jetzt bin ich einmal ekelhaft und bösartig”, freute sich Lohner heute, Donnerstag, bei der Pressekonferenz zur Österreichischen Erstaufführung des Stücks, die am 16. April im Stadttheater Walfischgasse über die Bühne gehen wird.

Passend zum Titel verlegte man die Pressekonferenz in eine Schlosserei, wo Lohner auch Gelegenheit hatte, ihre Schweißkünste zu demonstrieren. Schließlich ist es das kalte Stahl, mit dem sie ihren Ehemann zu betrafen sucht: sie lernt schweißen, arbeitet Tag und Nacht und sperrt den Ex-Gemahl just an seinem Hochzeitstag mit seiner Neuen in einen riesigen Käfig. So riesig dann allerdings auch wieder nicht, wie Fritz von Friedl, der den Eingesperrten mimt, von den Proben zu berichten wusste: “Schon nach der ersten Probe hatte ich Alpträume”. Einem anderen Menschen die Freiheit zu entziehen, um eine Auseinandersetzung zu forcieren, ist für Regisseur Kollmer eine völlig absurde und gerade deshalb reizvolle Vorstellung: “Das geht wirklich an die Grenzen des Menschlichen.”

Während die Eheleute also – von den schweren Gitterstäben getrennt – über den “Schwierigkeiten des Zusammenlebens und die Folgen, wenn man versucht ihnen auszuweichen” brüten, wird eine absurd konsequent umgesetzte Idee zur Grundlage eines “klassischen Mann-Frau-Konflikts”, so Lohner. “Man redet aneinander vorbei, so wie Männer und Frauen eben einfach unterschiedlich sind – nicht nur biologisch, sondern auch philosophisch.”

Dass einige Geschlechtsgenossinnen im Publikum die Idee durchaus ansprechend finden könnten, hält Lohner jedenfalls für möglich. “Schicken Sie mir die Maße ihres Ehegatten, und wir liefern den passenden Käfig”, sinnierte Kollmer über mögliche Werbesprüche der Schlosserei Prochaska, die das massive Gehäuse für die Produktion unentgeltlich zur Verfügung stellte – und dabei vielleicht eine Marktlücke entdeckt hat.

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