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China investiert Milliarden – Europas Methanol-Pionier schlägt Alarm

Obrist Group warnt: Europa droht Methanol-Rückstand gegenüber China
Obrist Group warnt: Europa droht Methanol-Rückstand gegenüber China ©AFP; VN
Europa droht bei grüner Methanol-Mobilität ins Hintertreffen zu geraten. Die Obrist Group fordert ein rasches Umdenken – und setzt auf ihr eigenes Hyperhybrid-Konzept.

China investiert massiv in eine neue Generation umweltfreundlicher Fahrzeuge mit Methanolantrieb. Die Geely Holding präsentierte im chinesischen Staatsfernsehen CCTV kürzlich entsprechende Modelle und kündigte ein landesweites Förderprogramm für Methanol-Tankstellen an. Die Obrist Group sieht darin ein Signal zum Handeln für Europa – und verweist auf ihr eigenes Antriebskonzept, das auf Methanol als nachhaltigem Treibstoff basiert.

Methanol als sauberer Zukunftskraftstoff

Methanol gilt laut Obrist Group als sauberer Energieträger mit mehreren Vorteilen:

  • farb- und geruchslos
  • niedrige Emissionen: hauptsächlich Wasserdampf
  • CO₂-Ausstoß deutlich geringer als bei fossilen Kraftstoffen

„China marschiert mit Methanol-Mobilität in die Zukunft“, erklärte Thorsten Rixmann, Chief Marketing Officer der Obrist Group, gegenüber der Presse. „Europa darf jetzt nicht einfach stehenbleiben.“

Thorsten Rixmann - Chief Marketing Officer der Obrist Group ©VN

Hyperhybrid-Konzept als Brückentechnologie

Die Lösung der Obrist Group: das sogenannte Hyperhybrid-Fahrzeug. Es kombiniert Elektromobilität mit einem kleinen Verbrennungsmotor, der auch mit Methanol betrieben werden kann. Der Strom für den Antrieb wird im Fahrzeug selbst erzeugt – große Batterien entfallen.

Rixmann nennt mehrere Vorteile:

  • keine Reichweitenangst
  • gewohnte Betankung
  • niedriger Verbrauch (3,3 Liter Methanol oder 1,5 Liter Benzin auf 100 km)
  • hohe Alltagstauglichkeit – selbst bei Temperaturen bis minus 40 Grad

Vorteile für Verbraucher und Industrie

Für Konsument:innen bedeutet das laut Obrist:

  • sanftes Fahrgefühl durch Elektromotor
  • starke Beschleunigung
  • geringe Betriebskosten
  • rein elektrische Fahrten bis zu 80 km durch Pufferbatterie – ausreichend für rund 90 % aller Alltagsfahrten

Für Hersteller bietet der Hyperhybrid eine kosteneffiziente Lösung, die bestehende Elektromobilitätsplattformen weiter nutzen kann. Schwergewichtige Batterien entfallen, wodurch die Fahrzeuge günstiger produziert werden können.

„Das freut die Verbraucher und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Hersteller“, so Rixmann.

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Grünes Methanol: Nachhaltig und kostengünstig

Wie die Geely Holding in CCTV erläuterte, wird das für die Fahrzeuge verwendete Methanol aus Solar- und Windkraft gewonnen. Die Obrist Group hat ein Verfahren entwickelt, das bei der Produktion sogar CO₂ aus der Atmosphäre entzieht. Man spricht dabei von klimapositivem Methanol.

Rixmann beziffert die Produktionskosten auf unter sechs Cent pro Kilowattstunde – deutlich günstiger als andere Energieträger.

Aufruf an die Politik

Die Obrist Group sieht sich als Technologieführer in diesem Bereich:

  • 252 angemeldete und 128 vergebene Patente
  • Fokus auf CO₂-negative Energie- und Mobilitätslösungen

„Jetzt liegt es an der Politik und an der Industrie, zügig die Weichen zu stellen, um Europa nicht weiter hinter China und die USA zurückfallen zu lassen“, so Rixmann.

Was ist das Hyperhybrid-Konzept der Obrist Group?
Ein Fahrzeugkonzept, das Elektromobilität mit einem Methanol-betriebenen Generator kombiniert. Der Strom wird direkt im Fahrzeug erzeugt.

Welche Vorteile bietet Methanol als Treibstoff?
Methanol verursacht geringe Emissionen, kann nachhaltig produziert werden und ist günstiger als andere Energieträger.

Wie weit kommt man mit dem Hyperhybrid rein elektrisch?
Die integrierte Batterie ermöglicht bis zu 80 Kilometer rein elektrisches Fahren – ausreichend für rund 90 % der Alltagsfahrten.

Wie unterscheidet sich das Konzept von herkömmlichen E-Autos?
Statt großer Batterien setzt es auf einen kleinen Methanol-betriebenen Stromgenerator – dadurch weniger Gewicht und höhere Alltagstauglichkeit.

Was fordert die Obrist Group von der Politik?
Eine schnelle strategische Ausrichtung Europas auf alternative Antriebe, um im internationalen Vergleich nicht zurückzufallen.

(VOL.AT)

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