Die Präsidenten-Gattin will versuchen, bis zur Wahl der Olympia-Stadt am Freitagabend möglichst viele Mitglieder des IOC noch persönlich zu sprechen.
Unterdessen hat die harsche Kritik eines spanischen Funktionärs an der Bewerbung Rio des Janeiros für Missstimmung gesorgt. Die Ethik-Kommission des Internationalen Olympischen Komitees prüft an diesem Donnerstag eine offizielle Beschwerde der Brasilianer. Der Vize-Präsident des Nationalen Olympischen Komitees Spaniens, Jose Maria Odriozola, hatte Rios Kandidatur als “die schlechteste aller vier Bewerbungen” bezeichnet. Odriozola, der nicht zum Madrider Bewerbungsteam gehört, attestierte dem Rivalen zudem ein Sicherheitsproblem.
Madrids Bewerbungschefin Mercedes Coghen hatte sich für ihren Kollegen am späten Mittwochabend zwar öffentlich entschuldigt, muss aber trotzdem mit einer Rüge des IOC rechnen, das am Mittwoch schon einmal alle Bewerber zum Fair Play ermahnt hatte. “Die Bewerber dürfen sich nicht gegenseitig kritisieren”, sagte IOC-Sprecher Mark Adams. Rios Beschwerde wird jetzt von der achtköpfigen Ethik-Kommission unter der Leitung des französischen Rechtsanwalts Paquerette Girard Zappelli untersucht.
Die Olympia-Stadt 2016 wird zwischen Chicago, Madrid, Rio de Janeiro und Tokio in einem elektronischen, geheimen Wahlverfahren ermittelt. Sieger ist, wer die Mehrheit der abgegebenen Stimmen erhält. Zu erwarten sind drei Wahlgänge. In den ersten beiden Runden scheidet jeweils die Stadt mit den wenigsten Stimmen aus.