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Caritas sammelt mit Cornelius Obonya für Wiener "Gruft"-Winterpaket

(v.l.) Caritas-Präsident Michael Landau, ein "Gruft"-Gast und Schauspieler Cornelius Obonya vor der Gruft
(v.l.) Caritas-Präsident Michael Landau, ein "Gruft"-Gast und Schauspieler Cornelius Obonya vor der Gruft ©APA
Mehrere hundert Menschen leben in Wien auf der Straße. Sinken die Temperaturen, kann das lebensbedrohlich werden. Deshalb schnürt die Caritas auch heuer ihr Winterpaket und ersucht diesmal mit Unterstützung von Cornelius Obonya um Spenden.
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Für eine Spende von 50 Euro erhält ein Obdachloser einen winterfesten Schlafsack und eine warme Mahlzeit. “Das bedeutet ein echtes Stück Überlebenshilfe”, betonte Caritas-Präsident Michael Landau am Mittwoch.

Cornelius Obonya unterstützt Projekt

Unterstützt wird die “Gruft”-Winterpaket-Kampagne heuer von Schauspieler und “Jedermann” Cornelius Obonya. “50 Euro zu geben tut nicht weh. Wenn man dafür erreichen kann, dass ein Mensch die Nacht überlebt, ist das wenig”, so Obonya bei der Präsentation der Kampagne. Erlagscheine liegen in den meisten Bankfilialen auf, auch über die Homepage www.gruft.at können die Bankdaten abgerufen werden. Dort ist auch aufgelistet, was in der Betreuungsstelle sonst noch gebraucht wird.

“Die Stadt hat heuer die Maxime ausgegeben, kein Mensch soll auf Wiens Straßen frieren müssen. Das ist gut und richtig, aber erst in den kommenden Wochen werden wir sehen, ob das Angebot ausreicht”, meinte Landau. Denn trotz der Aufstockung der Betten mit Anfang November seien sowohl die “Gruft” in Mariahilf als auch die zweite Einrichtung in Währing bereits jetzt voll belegt.

Initiativen für Obdachlose

Und nicht alle obdachlose Menschen kommen zu den Betreuungszentren – umso wichtiger seien daher Kältebus und Nachtstreetworker, die nicht nur Hauben, Schlafsäcke oder Schuhe verteilen, sondern häufig “das letzte Netz” und ein “mögliches Ticket zurück in die Mitte der Gesellschaft” darstellen würden. “Wir haben uns intensiv auf die Kälte vorbereitet”, erklärte Landau. Statt dreimal in der Woche sind die Streetworker jeden Tag unterwegs, die Leitungen des Kältetelefons (01/480 45 53) sind ebenfalls 24 Stunden am Tag besetzt.

Appell an die Wiener

Hier appellierte der Caritas-Präsident ebenfalls an die Wiener: “Je mehr Menschen die Nummer in ihr Handy einspeichern, umso zuverlässiger können unsere Streetworker dort sein, wo sie gebraucht werden.” Und sie werden gebraucht, denn: “Die Krise hinterlässt auch in dieser Stadt ihre Spuren. Die Not steigt und damit auch der Spendenbedarf”, so Landau. Durch den steigenden Druck an den Rändern der Gesellschaft seien immer mehr Wiener von Wohnungslosigkeit bedroht – in den vergangenen drei Jahren ist ihre Zahl um 27 Prozent gestiegen.

Caritas zieht Bilanz

Das zeigt auch die Bilanz der Caritas: “So viele warme Mahlzeiten wie heuer mussten wir in der Geschichte der Caritas noch nie ausgeben”, betonte Landau. Von Jänner bis Ende November waren es 106.372 – also rund 400 Essen pro Tag. Erstmals kletterte die Marke über 100.000 – für den Caritas-Präsidenten ein “trauriger Negativrekord”. Vor zehn Jahren seien es nur 72.000 Mahlzeiten jährlich gewesen.

Auch wenn man sich durchaus dankbar für die Unterstützung der Stadt Wien zeigte: “Wir würden uns wünschen, dass Winter das ganze Jahr über gilt”, erklärte Landau. Denn auch Obdachlosigkeit gelte an 365 Tagen das Jahr – und ab April würden viele Menschen wieder auf Wiens Straßen stehen. Deshalb forderte der Caritas-Präsident ein “Paket mit Sommer- wie Winterschutz und zwar für alle”.

Landau gegen Bettelverbot

Erneut sprach sich Landau auch gegen verschärfte Bettelverbote und -kontrollen, wie sie derzeit etwa auf den Wiener Christkindlmärkten stattfinden, aus: “Betteln ist die sichtbarste Form von Armut. Und Armut gehört bekämpft, nicht die Armen.”

Caritas Spendenkonto: IBAN: AT163100000404050050 , BIC: RZBAATWW, Kennwort: “Gruft Winterpaket”, Kältetelefon: 01/480 45 53. Mehr Infos zur Gruft finden Sie hier.

(apa/red)

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