Play Off-Eishockey ab dem ersten Bully
Ab dem ersten Bully boten beide Teams Eishockey auf hohem Niveau. Rassiger Sport mit viel Tempo und tollen Torszenen auf beiden Seiten verwöhnten die Zuschauer. In einer (überraschend) fairen Partie hatten die Capitals zum Beginn die besseren Spielanteile. Logische Konsequenz war die Führung für die Wiener durch Pinter (5. in Überzahl). 126 Sekunden glichen die Linzer durch Philipp Lukas aus. Sein Hammer schlug unhaltbar im Kreuzeck ein.
In der 10. Minute gingen die Capitals erneut in Führung. Nach einer unübersichtlichen Situation bemühte Schiedsrichter Kellner den Videobeweis. Zur Überraschung der Zuschauer wurde der Treffer anerkannt und Francois Fortier gut geschrieben. Protest bei den Gästen aus Oberösterreich blieb jedoch aus.
Capitals im Mittelabschnitt dominant
Der Mittelabschnitt begann für die Capitals ideal. Nach 101 Sekunden schnürte Torjäger Fortier seinen Doppelpack und erhöhte auf 3:1. Die Gäste aus Oberösterreich versuchten in der Folge alles ließen ihre Chancen (darunter 66 Sekunden in doppelter Überzahl) aus. Die Wiener nutzten ihrerseits die nächste Überzahlchance durch Oraze zum 4:1 Zwischenstand nach zwei Dritteln.
Doppelschlag bringt die Linzer zurück ins Spiel
Zum Beginn des letzten Drittels deutete vieles auf einen ungefährdeten Sieg für die Capitals hin. Doch die Linzer kämpften sich ins Spiel zurück. Mit einem Doppelschlag, innerhalb von 13 (!) Sekunden kamen die Oberösterreicher auf einen Treffer heran. Mayr und Oberkofler (beide 43.) erzielten die Treffer für die Linzer.
In der Folge versuchten die Oberösterreicher alles und übernahmen auch das Kommando. Die Capitals verlegten sich auf das Konterangriffe. Diese Passivität wurde in der 50. Minute bestraft Matthias Schwab erzielte den nicht unverdienten Ausgleich für die beherzt kämpfenden Oberösterreicher.
Daraufhin suchten beide Teams die Entscheidung. Doch eine Vielzahl von Chancen blieb in der Folge ungenutzt. So mussten die Capitals nach einer klaren Führung noch Überstunden einlegen.
Der verflixte 13. Penalty bringt die Entscheidung
Trotz vieler Chancen auf beiden Seiten brauchte die Verlängerung keinen Treffer. So mussten die beiden Teams ins Penaltyschießen. Der 13. Schuss sollte die Entscheidung bringen. Wer sonst als Torjäger Francois Fortier sollte für die Entscheidung sorgen.
Die Capitals machten sich aufgrund einer schwachen Phase im letzten Abschnitt das Leben unnötig schwer. Am Ende steht, in einem offenen Schlagabtausch kein unverdienter Sieg für die Capitals. Die Wiener festigten ihre Position im Kampf um Platz drei.
Nach dem Spiel wurden, vom Fanklub Icefire, Torjäger Francois Fortier, zum wertvollsten Spieler des Jahres gewählt. Rookie des Jahres wurde Verteidiger Peter Schweda.
Der Capitals-Torjäger hatte weiteren Grund zum Jubeln! Mit seinen Treffern 46, 47 und 48 verbesserte er die bisherige EBEL-Bestleistung, die Dany Bousquet im VSV-Dress in der Saison 2005/06 aufgestellt hatte, um ein Tor.
Stimmen zum Spiel:
Kim Collins (Trainer Black Wings Linz):
Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Nach unserem schlechten zweiten Drittel noch so zurückkommen, zeigt von einem echten Teamspirit.
Einen Punkt aus Wien mitzunehmen mag nach dem dritten Drittel für manchen Fan eine Enttäuschung sein, für mich ist das aber nicht so.
Rafael Rotter (Vienna Capitals):
Ich bin glücklich, wieder bei der Mannschaft zu sein. Nach der schlechten Anfangsphase im dritten Drittel haben wir uns toll zurückgekämpft. Wir haben heute effektiv nur mit drei Linien gespielt, hoffentlich kommen die Verletzten bald wieder zurück.
Vienna Capitals Black Wings Linz 5:4 n. P. (2:1 2:0 0:3; 0:0 1:0)
Albert-Schultz-Halle, 4.350 Zuschauer, SR Kellner
Tore: Rodman (5./PP), Fortier (10./PP, 22., entscheidender Penalty), Oraze (31./PP) bzw. P. Lukas (7.), Mayr (43.), Oberkofler (43.), Schwab (50.)
Strafminuten: 8 bzw. 6
Gerhard Weingrill/Thomas Muck
In Kooperation mit sportreport.at