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Capitals biegen Salzburg in Nervenkrimi nach Verlängerung

Im zweiten Spiel der Play off Semifinale-Serie gastierte Red Bull Salzburg bei den Vienna Capitals. In einem kampfbetonten Thriller setzten sich am Ende die Capitals mit 6:5 n.V. (1:1,4:3,0:1,1:0) durch. Für Aufregung sorgte ein Check von Salzburg Verteidiger Trattnig in der Verlängerun

Ausgeglichenes erstes Drittel
Im einen ausgeglichenen ersten Drittel begannen die Capitals stärker. Gestützt auf einige Überzahlsituationen erarbeiteten sich die Wiener ein optisches Übergewicht. Die Gäste kamen mit der Fortdauer des ersten Abschnitts besser ins Spiel und konnten das Spiel ebenbürtig gestalten.

Für die Führung benötigten die Bullen eine Überzahlsituation. Andre Lakos passte ideal zu Manuel Latusa und er verwandelte in der elften Minute staubtrocken. In der Folge wirkten die Wiener vom Rückstand beeindruckt und benötigten einige Minuten um wieder ins Spiel zurückzukommen. Rafael Rotter schloss (nach Zuspiel von Fortier) einen Alleingang sehenswert zum Ausgleich ab (15.). Im ersten Abschnitt fielen keine weiteren Treffer. Mit 1:1 gingen die Teams in die erste Drittelpause.

Sieben Treffer im turbulenten Mittelabschnitt
Nicht weniger als sieben Treffer bekamen die Zuschauer im turbulenten Mittelabschnitt zusehen. Jedes Team konnte jeweils einen Tripple Pack schnüren. Zuerst waren die Capitals an der Reihe. Gratton (22.), Larose (26.) und Rebek (26.) sorgten für eine deutliche Zwischenführung für die Wiener. Innerhalb von vier Minuten und 32 Sekunden glauben die Zuschauer in der ausverkauften Schulz-Halle die Vorentscheidung gesehen zu haben. Alle Tore für die Capitals fielen in Überzahl.

Doch die Salzburger kamen auf und schlugen zurück. Duncan (28.) und Heshka (31.) erzielten für die Bullen in Überzahl die Treffer. Für den Ausgleich sorgte Latusa (39.) in numerischer Unterlegenheit.

Als bereits alles mit einem 4:4 nach zwei Dritteln rechnete schlugen die Capitals erneut zu. Wieder einmal war Kapitän Benoit Gratton zur Stelle. Sieben Sekunden vor der Drittelpause sorgte er für die erneute Führung für die Gastgeber!

Die Führung für die Capitals hielt nicht lange. Bereits in der 43. Minute erzielte Steven Regier aus kurzer Distanz den erneuten Ausgleich für die Bullen. In der Folge wirkten beide Teams weiter offensiv bemüht. Die Zuschauer bekamen einen spektakulären offensiven Schlagabtausch zu sehen.

In der Folge entwickelte sich ein spektakuläres Spiel mit vielen Torchancen auf beiden Seiten. Weiterer Treffer sollte aber keiner gelingen. Mit insgesamt zehn (!) Treffern verabschiedeten sich die Teams in eine weitere (ungeplante) Drittelpause.

Unglücklicher Trattnig Check bringt Capitals auf Siegerstraße
Die Verlängerung hatte in der 64. Minute einen großen Aufreger. Nach einem unglücklichen Check von Salzburg Verteidiger Trattnig bleibt Capitals Stürmer Harald Ofner verletzt am Eis liegen. Er musste unmittelbar nach dem Spiel ins Krankenhaus gebraucht werden. Die Schiedsrichter sprachen gegen Trattnig eine fünf Minuten Strafe aus und verwiesen ihm per Matchstrafe vom Eis. Dem Salzburger droht eine längere Sperre.

Im Laufe der langen Überzahl hatten die Capitals zum Begin gröbere Abstimmungsprobleme. In der 67.Minute erlöste schließlich der Verteidiger Francois Bouchard mit einem krachenden Hammer von der blauen Linie die Zuschauer. Er verwandelte die ausverkaufte Schulz-Halle in ein Tollhaus und stellte somit in der Serie auf 1:1. Das nächste Spiel steigt am Sonntag in Salzburg.

Kevin Gaudet (Vienna Capitals): Ich bin sprachlos vor Freude. Es war eine echte Schlacht, ein richtiger Playoff-Fight. Ich bin stolz, dass wir nach dem Rückstand Moral gezeigt haben und auch den Ausgleich weggesteckt haben. Das ist gegen eine Mannschaft wie Salzburg sehr schwer. Das gibt uns viel Selbstvertrauen, das wir nach Salzburg mitnehmen, und dort werden wir versuchen einen Auswärtssieg einzufahren, damit wir den Heimvorteil drehen. Auch das Foul an Harald Ofner hat uns noch zusätzlich motiviert, ich hoffe, dass ihm nichts Schlimmes passiert ist.“

Francois Fortier (Vienna Capitals): Es zählt nur der Sieg. Alles andere ist egal!

Reijo Ruotsalainen (Red Bull Salzburg): So eine Schiedsrichterleistung habe ich in 25 Jahren Eishockey noch nicht erlebt. Wenn die Liga das so möchte, dann ist es nicht unser Stil so Eishockey zu spielen.

Matthias Trattnig (Red Bull Salzburg): (zum Check gegen Ofner) Es war aus meiner Sicht einfach eine unglückliche Situation. Er (Anm.: Ofner) hat mich kommen gesehen und sich weggedreht. Ich hatte keinen Raum mehr um ausweichen zu können. So kam es leider zum Zusammenstoß. Es tut mir leid und ich hoffe es geht ihm gut. Was jetzt weiter geschieht sollen andere entscheiden.

Vienna Capitals – Salzburg 6:5 n.V. (1:1 4:3 0:1; 1:0)
Albert-Schultz-Halle, 4.350 Zuschauer, SR Oswald/Potocan

Tore: Rotter (15.), Gratton (22., 40.), Larose (26./PP2), Rebek (26./PP), Bouchard (67./PP) bzw. Latusa (11./PP, 39./SH), Duncan (28./PP), Heshka (31./PP), Raffl (43.)

Strafminuten: 24 bzw. 33 plus Matchstrafe Trattnig.

Stand in der „Best of seven“-Serie: 1:1

In Kooperation mit sportreport.at
Thomas Muck/Gerhard Weingrill

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