Cannabis ab Montag in Trafiken – Staat erwartet Millionen-Einnahmen

Was bisher nur in Hanfshops erlaubt war, ist ab Montag auch in Trafiken zu finden: Cannabisblüten mit niedrigem THC-Gehalt dürfen künftig regulär verkauft werden. Möglich wurde das durch ein Gerichtsurteil – und der Staat rechnet mit kräftigen Einnahmen.
Gerichtsurteil als Auslöser
Anstoß für die Gesetzesänderung war ein Fall aus Vorarlberg: Ein Händler hatte größere Mengen Hanfblüten aus der Schweiz eingeführt und sah sich daraufhin mit einer Tabaksteuerforderung von rund 30.000 Euro konfrontiert. Das Gericht stellte klar: Auch Hanf, der nicht berauschend wirkt, kann unter das Tabaksteuergesetz fallen – sofern er rauchbar ist.
Ab sofort nur noch in Trafiken erlaubt
Seit dem Urteil ist klar: Wer rauchbare Hanfprodukte verkaufen will, darf das künftig nur mehr über Trafiken tun. Der THC-Gehalt darf maximal 0,3 % betragen – eine psychoaktive Wirkung ist damit ausgeschlossen. Hanfprodukte mit höherem THC-Gehalt bleiben weiterhin illegal.

Millioneneinnahmen für das Budget erwartet
Für das Finanzministerium ist der neue Vertriebsweg ein kleiner Hoffnungsschimmer. Laut Prognosen sollen bis zu 15 Millionen Euro pro Jahr an zusätzlichen Tabaksteuern eingenommen werden. Angesichts des angespannten Budgets sind das willkommene Mehreinnahmen.
Trafikanten mussten sich vorbereiten
Ein halbes Jahr hatten Österreichs Trafikant:innen Zeit, sich auf die neuen Produkte vorzubereiten. Laut Barbara Mannsberger (WK Steiermark) fanden dazu zahlreiche Schulungen und Webinare statt. Auch Bundesobmann Otmar Schwarzenbohler warnt: Die Trafikanten dürfen keinerlei medizinische Wirkung bewerben – sonst droht der Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz.
Verhaltener Start erwartet
Trotz des medialen Interesses erwarten Branchenvertreter keinen Ansturm. Viele Trafiken würden zunächst abwarten, ob sich der Verkauf lohnt. Der Einstiegspreis liegt laut Angaben bei rund 19 Euro pro Zweigrammpackung.
(VOL.AT)