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Busunfall: Türstörungen "oft trainierte Standardsituationen"

Das Thema Verkehrssicherheit wird bei der Ausbildung von Wiener Busfahrern groß geschrieben. Besonders Standardsituationen wie Türstörungen würden besonders oft trainiert, so Johann Ehrengruber, Sprecher der Wiener Linien.

Am Montag war ein Bus der Linie 10A führerlos die Straße hinabgerollt und hatte parkende Autos beschädigt. Der Fahrer war zuvor ausgestiegen und hatte versucht, eine defekte Wagentür zu reparieren.

Gerade auf das Thema Verkehrssicherheit werde bei der Lenkerausbildung sehr großes Augenmerk gelegt, so Ehrengruber. “Unsere Fahrer müssen nicht nur imstande sein, ein Busfahrzeug zu bewegen, sondern auch unfallfrei durch dichten Verkehr zu manövrieren und dabei den Fahrplan einzuhalten”, sagte der Sprecher der Verkehrsbetriebe.

Der heutige Zwischenfall ereignete sich gegen 7.40 Uhr in der Johnstraße in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus. Da sich die hintere Fahrzeugtür nicht mehr schließen ließ, war der Busfahrer bei der Haltestelle “Märzstraße” ausgestiegen, um den Defekt zu beheben. Dabei rollte das Fahrzeug der Linie 10A an und beschädigte in Folge zehn bis 15 parkende Autos.

“Türstörungen sind eigentlich Standardsituationen, die besonders häufig trainiert werden”, versicherte Ehrengruber. Damit der Bus überhaupt in Bewegung geraten konnte, habe der Lenker eine Reihe von Sicherheitsregeln scheinbar nicht beachtet. Der Fahrer habe offenbar vergessen, die Handbremse anzuziehen, bevor er die Führerkabine verließ. “Eigentlich ertönt ein lautes Warnsignal, wenn man den Fahrersitz verlässt, ohne die Handbremse gezogen zu haben”, so der Sprecher. Das habe der betroffene Chauffeur offenbar überhört.

“Eine der Grundregeln bei defekten Türen lautet außerdem, die vorderste Tür während des Reparaturversuchs immer offen zu lassen”, betonte Ehrengruber. Dadurch bleibe der Bus automatisch eingebremst. “Auch das dürfte der Lenker im Stress vergessen haben”, vermutete er. Vergleichbare Unfälle seien den Wiener Linien nicht bekannt. Ehrengruber: “Normalerweise passiert der im Straßenverkehr übliche Kleinkram: kleinere Zusammenstöße, Blechschaden, kaputte Blinklichter etc.”

Das Ereignis von heute Morgen sei die Folge “einer Verkettung von Dingen, die unglücklich verlaufen sind”, gewesen, meinte der Wiener Linien-Sprecher. Der betroffene Fahrer sei schwer geschockt und werde psychologisch betreut, hieß es.

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