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Buslenker-Warnstreik: vida kritisiert Druck durch Arbeitgeber

"An einem Standort wurde sogar mit Kündigungen gedroht, solange bis die Lenkerinnen und Lenker wieder ihre Arbeit aufgenommen haben", so vida-Vertreter Markus Petritsch.
"An einem Standort wurde sogar mit Kündigungen gedroht, solange bis die Lenkerinnen und Lenker wieder ihre Arbeit aufgenommen haben", so vida-Vertreter Markus Petritsch. ©APA
Nach vier ergebnislosen Verhandlungsrunden für den Kollektivvertrag 2025 der Buslenker in privaten Autobusbetrieben haben die Beschäftigten am Donnerstag in der Früh mit einem zweistündigen Warnstreik ihrem Ärger Luft gemacht. Österreichweit hätten sich hunderte Lenkerinnen und Lenker an über 100 Standorten daran beteiligt.
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Dabei sei an einigen Standorten seitens der Arbeitgeber "heftiger Druck" auf die Beschäftigten ausgeübt worden, kritisiert die Verkehrsgewerkschaft vida.

"Einschüchterung der Beschäftigten"

"An einem Standort wurde sogar mit Kündigungen gedroht, solange bis die Lenkerinnen und Lenker wieder ihre Arbeit aufgenommen haben", so vida-Vertreter Markus Petritsch am Donnerstag in einer Aussendung. "Mancherorts wurde zur Einschüchterung der Beschäftigten sogar schon die Polizei gerufen, bevor der Streik überhaupt begonnen hatte. Bei einem anderen Streikstandort wurde zudem ein Fahrzeug der vida mutwillig durch Unbekannte beschädigt. Der Fall wurde zur Anzeige gebracht."

vida droht mit umfangreicheren Streiks

Petritsch zog aber eine grundsätzlich positive Bilanz und stellte für die nächste Verhandlungsrunde am 5. März klar: "Legen die Arbeitgeber kein substanziell verbessertes Angebot vor, sieht sich die Gewerkschaft zum Anziehen der Streikschraube gezwungen."

Von dem Warnstreik betroffen waren unter anderem der ÖBB Postbus, Blaguss, Dr.Richard, sabtours und Gschwindl. Unterstützung erhalten die Lenker von den Klimaaktivisten von Fridays For Future und System Change not Climate Change. Die vida wirft den Arbeitgebern vor, dass sich die Lenker die "marginalen Verbesserungsvorschläge" durch Verschlechterungen an anderer Stelle selbst finanzieren müssten und spricht von einer "Mogelpackung". "Nur 50 Cent für eine Stunde mehr Nachtarbeit anzubieten, ist einen Verhöhnung der Beschäftigten", erklärte Gewerkschafter Petritsch.

Arbeitgeber betonen Entgegenkommen

Die Arbeitgeberseite wiederum betont, dass die Busbetreiber den Lenkern schon entgegengekommen seien und eine KV-Erhöhung auf dem Niveau der rollierenden Inflation von 3,5 Prozent anbieten.

Der frühe Zeitpunkt des Warnstreiks am Donnerstag wurde von der Transportgewerkschaft vida deswegen gewählt, um nicht die Schülerfahrten zu beeinträchtigen. Trotzdem waren laut Gewerkschaft hunderte Linien - alleine etwa in der Steiermark 170 - durch den Warnstreik von Ausfällen und Verspätungen betroffen.

(APA)

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