Burgenland-Wahl: "Liste Hausverstand" wird von Ex-Freiheitlichen angeführt

Neben dem 2021 aus der FPÖ ausgeschlossenen Spitzenkandidaten Molnár steht Manfred Haidinger auf Platz zwei, dessen Parteiausschluss 2020 erfolgte. Dahinter kandidieren Manfred Kölly (Bündnis Liste Burgenland) und Herbert Adelmann (Team HC Strache), hielt Molnár am Freitag bei einer Pressekonferenz fest.
Eisenstadt. Die Landesliste sei mit 36 Kandidaten restlos gefüllt. Das Wahlziel seien vier Prozent, also der Einzug in den Landtag - und möglichst viel dazu, meinte Molnár. Erstrebenswert wäre aus seiner Sicht etwa der Klubstatus, den es ab zwei Mandaten gibt. Einer Koalition gegen die SPÖ kann der frühere FPÖ-Klubobmann nichts abgewinnen. Die SPÖ werde wohl wieder mit Abstand Erste werden und solle deshalb auch den Landeshauptmann stellen.
Molnár und sein Listenzweiter Haidinger haben nicht nur ihre FPÖ-Vergangenheit gemeinsam, auch ihr Weg zum Parteiausschluss war nahezu ident. Haidinger trat im März 2020 als Gegenkandidat von Norbert Hofer zur Wahl des Landesparteiobmannes an und unterlag, Molnár forderte wenige Monate später den heutigen Parteichef Alexander Petschnig bei einer Kampfabstimmung heraus. Die parteiinternen Differenzen führten letztlich bei beiden zum Ausschluss.
Auch "Team HC Strache" und MFG auf Liste vertreten
Bereits bekannt ist die Kandidatur von Ex-FPÖ- und -Bündnis Liste Burgenland-Landtagsabgeordnetem Manfred Kölly auf Listenplatz drei. Dahinter tritt Herbert Adelmann an, der früher im Büro des ehemaligen Landeshauptmann-Stellvertreters Johann Tschürtz (FPÖ) saß und dann zum "Team HC Strache" wechselte. Auf Platz fünf steht der erste Kandidat ohne FPÖ-Vergangenheit: Gerald Aufmuth war bis vor wenigen Wochen Landessprecher der MFG im Burgenland.
Haidinger übte am Freitag Kritik an FPÖ-Spitzenkandidat Norbert Hofer. Er wolle "als Warner auftreten, dass diesen schönen Worten und diesem eloquenten Dasein die Bevölkerung nicht auf den Leim geht", meinte er. Hinter Hofer stehe außerdem ein "inhaltsleerer Klub". Adelmann begrüßte den Zusammenschluss mehrerer parteifreier Kräfte zu einer Liste. "Es ist nicht einfach, Erfolg zu haben ohne wirkliche Strukturen, ohne Geld", hielt er fest. Thematisch will sich die Liste etwa für direkte Demokratie einsetzen und Corona-Gegner ansprechen.
(APA/Red)