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Burgenland: ÖVP kritisiert 1.700 Euro Netto-Mindestlohn

Die ÖVP kritisiert den eingeführten Mindestlohn von 1.700 Euro.
Die ÖVP kritisiert den eingeführten Mindestlohn von 1.700 Euro. ©pixabay.com (Symbolbild)
Die ÖVP kritisierte einmal mehr die von der rot-blauen Koalition im Landesdienst eingeführten Mindestlohn von 1.700 Euro netto.
SPÖ fordert 1.700 Euro Mindestlohn

Die Folgen wären eine Arbeitsplatzvernichtung oder eine Preissteigerung, stellten ÖVP-Landesgeschäftsführer Christoph Wolf und Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kurt Egger in Eisenstadt fest.

Weniger Mitarbeiter oder Preisanstieg

Bei einer abrupten Steigerung der Personalkosten würden den Unternehmen nur zwei Optionen bleiben - "mit weniger Mitarbeitern auszukommen oder Preise anzuheben. Ungarn und die Slowakei würden sich bedanken", so Egger. "Es geht nicht um das Gehalt von einigen im Landesdienst, sondern um faire Entlohnung für alle", stellte Wolf fest. "Die Unternehmer müssen diese Mehrkosten erst einmal gemeinsam mit ihren Mitarbeitern erwirtschaften und können es nicht aus dem allgemeinen Steuersäckel einfach zahlen."

Mindestlohn treffe vor allem ertragsschwache Branchen

Der Mindestlohn treffe vor allem ertragsschwache Branchen und einkommensschwache Familien hart, sagte Egger. "Wenn ein Bundesland diesen Schritt setzt, hat das natürlich Auswirkungen auf die anderen." Österreich habe im öffentlichen Dienst 350.000 Beschäftigte. Für die Unternehmer bedeute der 1.700-Netto-Mindestlohn wiederum Kosten von 3.400 Euro: "Das muss man erst einmal erwirtschaften. Das Steuergeld ausgeben ist dagegen leicht." "Für mich bedeutet das, dass der Haarschnitt fast das Doppelte kostet oder ich muss Mitarbeiter entlassen", skizzierte Marianne Hackl, die seit 25 Jahren einen Friseurbetrieb führt, Auswirkungen des Mindestlohnes. Lohnpolitik dürfe nicht "der Spielball für die Landtagswahl" werden.

SPÖ verteidigt Mindestlohn gegen ÖVP-Kritik

Die SPÖ hat am Montag den im Burgenland im öffentlichen Dienst eingeführten Mindestlohn gegen ÖVP-Kritik verteidigt. "Es darf nicht sein, dass man in einem der reichsten Länder der Welt mit einem Job gerade mal über die Runden kommt. Zehn Euro pro Stunde muss jede ehrliche Arbeit wert sein - auch in der Privatwirtschaft", stellte Arbeitsmarktsprecher Robert Hergovich in einer Aussendung fest.

Für die SPÖ Burgenland sei ein Einkommen von mindestens 1.700 netto eine Frage des Respektes und der Fairness, so Hergovich. Dass der Mindestlohn in der Privatwirtschaft nicht von heute auf morgen umgesetzt werden könne, sei allen Beteiligten klar. "Wenn die Arbeitnehmer anständige Löhne erhalten - von denen sie auch ihr Leben bestreiten können und sich etwas leisten können - dann profitiert auch die Wirtschaft von mehr Konsum: Mehr Lohn heißt auch mehr Kaufkraft", so Hergovich.

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(APA/Red)

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