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Bundesregierung soll bei Quelle Österreich helfen

Chancen auf eine Rettung in Österreich bestehen
Chancen auf eine Rettung in Österreich bestehen ©APA (dpa)
Der Chef der oberösterreichischen SPÖ, Josef Ackerl, hat am Mittwoch die Bundesregierung aufgefordert, Quelle Österreich unter die Arme zu greifen, um die Arbeitsplätze im Land zu erhalten. Quelle beschäftigt in Österreich rund 1.000 Menschen, 900 davon im Werk in Linz. Denkbar seien etwa Haftungserklärungen, wie sie die Stadt Linz bereits abgegeben hat.

Quelle Österreich sei unverschuldet in der Existenz bedroht und damit seien Arbeitsplätze in Österreich gefährdet, so Ackerl. Daher müsse der Staat helfend eingreifen.

Ob eine Übernahme durch die deutsche Otto Group zustande kommt, bleibt weiterhin fraglich. Der Sprecher der Otto Group in Hamburg, Thomas Voigt, bekräftigte gegenüber der APA erneut, dass noch diese Woche Gespräche mit der Insolvenzverwaltung geführt und alle Quelle-Auslandstöchter geprüft werden. Dass es noch diese Woche zu einer Entscheidung kommt, ist wohl nicht zu erwarten. Doch die Zeit drängt: Aus Branchenkreisen ist zu hören, dass Quelle allein nicht mehr lange überlebensfähig ist.

Eine Schließung der Quelle in Österreich würde auch Partner wie die Post und die ÖBB treffen. Die Post versendet jährlich rund eine Million Quelle-Kataloge und sechs bis sieben Millionen Pakete. Schlimmer ist die Situation in Deutschland, wo die Insolvenz der Quelle bereits fix ist. Die Deutsche Post sieht bereits einige hundert Stellen in Gefahr.

Bei der deutschen Bundesagentur für Arbeit rechnet man aufgrund des Aus für Quelle bereits mit einem beispiellosen Ansturm von mindestens 4.000 Arbeitslosen. Nach Angaben der Bundesagentur handelt es sich um den größten Fall dieser Art in Deutschland seit Jahrzehnten. Die Behörde reagierte mit einem Notfallplan und bildete eine eigene “Task Force” mit bis zu 100 Mitarbeitern, die aus ganz Bayern nach Nürnberg geholt werden.

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