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Bundespräsidenten-Wahl: SPÖ möchte sich mit Entscheidung Zeit lassen

Die SPÖ möchte abwarten, ob der Bundespräsident erneut antritt.
Die SPÖ möchte abwarten, ob der Bundespräsident erneut antritt. ©APA/ROLAND SCHLAGER (Symbolbild)
Stellt die SPÖ einen Kandidaten für die Bundespräsidenten-Wahl auf - oder nicht? Die Partei möchte sich mit der Entscheidung über eine etwaige Kandidatur Zeit lassen und abwarten, ob Alexander Van der Bellen ein weiteres Mal antritt.
Doskozil möchte SPÖ-Kandidaten
Unterstützt Stelzer Van der Bellen?

Das machten sowohl Parteichefin Pamela Rendi-Wagner als auch die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures und mehrere Landesparteichefs bei der Präsidiumsklausur in Krems deutlich.

Bundespräsidentenwahl: Forderung von Tiroler SPÖ-Chef

Der Tiroler Parteichef Georg Dornauer hatte im Vorfeld gefordert, dass die SPÖ bei ihrer Klausur ihre Rolle bei der Präsidentschaftswahl klären solle. Rendi-Wagner erklärte dazu in einer Pressekonferenz bei der Klausur, die SPÖ werde "zum richtigen und gegebenen Zeitpunkt" ihre Entscheidung treffen. Man wolle Amtsinhaber Alexander Van der Bellen den nötigen Respekt entgegenbringen und dessen Entscheidung, ob er nochmals antreten wird, abwarten.

Das Gerücht, dass die SPÖ den früheren burgenländischen Landeshauptmann Hans Niessl nominieren könnte, hat Rendi-Wagner nach eigenen Angaben zum ersten Mal gehört. Sie sagte dazu nur, dass die SPÖ viele Köpfe habe, die sich eignen würden.

Entscheidung von Bundespräsident abwarten

Auch Bures bekräftigte ihre schon vor Monaten geäußerte Ansicht, dass man die Entscheidung Van der Bellens abwarten solle und wenn er wieder antreten sollte, dann solle ihn die SPÖ unterstützen. "Ich werde das tun", betonte die Zweite Nationalratspräsidentin, die früher auch als mögliche Kandidatin gehandelt worden war.

Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig, der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser und der niederösterreichische Landesvorsitzende Franz Schnabl schlossen sich in der Pressekonferenz der Meinung von Bures an und würden Van der Bellen unterstützen, wenn er wieder kandidieren sollte. Ludwig formulierte als "persönliche Meinung", dass die SPÖ in einem solchen Fall überlegen sollte, von einem eigenen Kandidaten Abstand zu nehmen. Kaiser fände es ebenfalls "klug und weitblickend", Van der Bellen zu unterstützen. Dem schloss sich auch Schnabl "vollinhaltlich" an. Hingegen hatte sich Dornauer zuletzt für Bures als Kandidatin ausgesprochen, auch wenn Van der Bellen nochmals antreten sollte. Und auch der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hatte sich für einen eigenen SPÖ-Kandidaten ausgesprochen.

Keine Festlegung von Nehammer

In der ÖVP haben die Landeshauptleute Hermann Schützenhöfer (Steiermark), Thomas Stelzer (Oberösterreich), Günther Platter (Tirol) und Markus Wallner (Vorarlberg) bereits Unterstützung für Van der Bellen signalisiert, wenn er wieder antreten sollte, bzw. den Verzicht auf einen eigenen ÖVP-Kandidaten für diesen Fall. Auch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka hat schon Sympathie für ein neuerliches Antreten Van der Bellens angedeutet. Bundesparteichef und Kanzler Karl Nehammer wollte sich hingegen bisher noch nicht festlegen. In der FPÖ haben sich die Stimmen für einen eigenen Kandidaten zuletzt gemehrt, wobei der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer als Favorit gilt, der Van der Bellen bei der letzten Wahl knapp unterlegen war. Hofer hat sich aber noch nicht festgelegt.

Rendi-Wagner als Spitzenkandidatin?

Dornauer hatte vor der SPÖ-Klausur auch gefordert, den Fahrplan für eine etwaige Nationalratswahl zu besprechen. Rendi-Wagner bekräftigte dazu in der Pressekonferenz, dass sie sich als Spitzenkandidatin einer Wahl stellen werde, wenn diese anstehe. Derzeit sei dies aber nicht der Fall. Konkret zu etwaigen Neuwahlen sagte Rendi-Wagner, die SPÖ werde in ihrer verantwortungsvollen Rolle alles unterstützen, um die anrollende Omikron-Welle zu bewältigen. Allerdings regiere in der türkis-grünen Koalition das Misstrauen und es gebe viele inhaltliche Dissonanzen. Rendi-Wagner bezweifelte, ob eine sich misstrauende Koalition die Kraft habe, die Herausforderungen zu bewältigen.

Dass der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil nicht zu der Klausur kam, obwohl er eingeladen war, nahm Rendi-Wagner locker. Sie nehme das zur Kenntnis, es handle sich aber um eine Klausur des Präsidiums und das Präsidium sei geschlossen da.

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(APA/Red)

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