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Bundesliga-Clubs kassieren für ÖFB-EM-Teilnahme

Erstmals werden Clubs von einem Turnier-Veranstalter - in diesem Fall die UEFA - für die Abstellung von Spielern entlohnt.

Für die EM wurde folgendes System ausverhandelt: Die UEFA zahlt ab 14 Tage vor dem ersten Spiel der jeweiligen Mannschaft bis einen Tag nach dem letzten Spiel dieses Teams 4.000 Euro pro Tag an jenen Verein, bei dem der Kicker gemeldet ist – allerdings nur dann, wenn der betreffende Spieler zwei Jahre lang durchgehend beim gleichen Club gemeldet war.

Im Fall von Jürgen Macho zum Beispiel kassieren der 1. FC Kaiserslautern, bei dem der ÖFB-Goalie im Spieljahr 2006/07 engagiert war, und der aktuelle Arbeitgeber AEK Athen jeweils die Hälfte. Komplizierter wird es bei Spielern mit Leihverträgen. So kickte beispielsweise Andreas Ivanschitz die vergangenen beiden Saisonen für Panathinaikos, gehört aber nach wie vor Salzburg. Laut Liga-Vorstand Georg Pangl werden die Mozartstädter deswegen aber nicht gänzlich leer ausgehen, weil die UEFA noch eigene Regelungen für Leihspieler erstellt, etwa in der Form, dass Salzburg bis zu einem Drittel der Summe kassieren könnte.

Keine Unklarheiten gibt es aber zum Beispiel bei Helge Payer. Selbst wenn die ÖFB-Auswahl in der Gruppenphase scheitern sollte, bezahlt die UEFA für den Goalie 96.000 Euro an Rapid. Die Hütteldorfer könnten überhaupt die großen Profiteure dieser Regelung sein. Sollten alle sieben grün-weiße Kicker den Sprung vom Großkader in das definitive EM-Aufgebot schaffen, würde der Meister wohl rund 550.000 Euro kassieren (Stefan Maierhofer und Martin Hiden waren die vergangenen zwei Jahre nicht durchgehend bei Rapid).

Nicht nur Rapid, auch alle anderen österreichischen Vereine mit EM-Spielern dürfen sich über ein finanzielles Zubrot freuen, was auch Pangl glücklich macht. “Für Vereine wie Barcelona sind diese Beträge wenig, aber für unsere Clubs nicht unerheblich. Außerdem ist es eine tolle Geschichte, weil dann die Clubs versuchen werden, noch mehr Teamspieler abzustellen”, sagte der Burgenländer.

Ausbezahlt werden die Beträge von der UEFA an die Nationalverbände der Clubs. Das Panathinaikos-Geld für Ivanschitz geht also zunächst an den griechischen Verband, der es danach den Athenern überweist. Die den Salzburgern für den kroatischen Teamspieler Niko Kovac zustehende Summe wiederum erhält vorerst der ÖFB.

Parallel zu den Zahlungen für einzelne Spieler kommen die Clubs der beiden höchsten österreichischen Ligen aufgrund der EM-Teilnahme auch noch in den Genuss weiterer finanzieller Zuwendungen. Jener Betrag, den der ÖFB von der UEFA einstreift (zumindest 7,5 Mio. Euro), wird nach Abzug aller Kosten für den Verband nach einem bereits ausverhandelten Schlüssel mit der Bundesliga geteilt, die das Geld dann an die zehn Bundesligisten und zwölf Erstligisten weitergibt.

Dabei gibt es laut Pangl eigene Regelungen für Auf- und Absteiger, außerdem bekommen Bundesligisten mehr als Erstligisten. Allerdings kassiert jeder Club der höchsten Spielklasse gleich viel, egal wie viel EM-Spieler er abstellt.

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