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Bundesländer bauen PCR-Test-Angebot aus

Die Bundesländer setzen auf Gurgel- oder Abstrich-Tests.
Die Bundesländer setzen auf Gurgel- oder Abstrich-Tests. ©REUTERS/Stephane Mahe
Während manche Bundesländer wie Wien und Tirol bereits seit längerem auf PCR-Tests setzten, beginnen andere ihr Angebot nun massiv auszubauen. Im Zuge des Corona-Stufenplans ist das auch nötig, bei Stufe 3 sind nämlich nur noch PCR-Tests gültig.
Corona-Stufenplan

Mit Stufe zwei des Corona-Maßnahmenplans der Regierung gelten spätestens ab Montag selbst durchgeführte Antigentests ("Wohnzimmertests") nicht mehr als 3G-Nachweis. Und schon demnächst könnten auch gleich die Voraussetzungen für Stufe drei erfüllt sein, dann verlieren alle Antigentests ihre Gültigkeit und es gilt 2,5G (geimpft, genesen, PCR-getestet). Die Länder treffen Maßnahmen für ein großflächiges PCR-Testangebot, die APA hat den Status in einem Rundruf erhoben.

In Tirol ist man für eine höhere Nachfrage an PCR-Tests gewappnet, versicherte Gesundheitslandesrätin Annette Leja (ÖVP) gegenüber der APA. Derzeit seien die möglichen Laborkapazitäten für die Auswertung nur zu 25 Prozent ausgelastet. Leja betonte, dass die bereits vorhandene PCR-Testinfrastruktur in Screeningstraßen und Apotheken aufgestockt werde. Dies geschehe durch die künftige Umstellung der Antigenteststraßen auf PCR-Tests und die zusätzliche Implementierung von Selbsttest-Systemen in Form von PCR-Gurgeltests. Noch im November sollen 200 PCR-Selbsttestboxen aufgestellt werden, hat es jüngst geheißen.

Kostenlose PCR-Tests in Salzburg seit wenigen Tagen

In Salzburg sind erst seit wenigen Tagen kostenlose PCR-Gurgeltests im großen Stil erhältlich. Seit 27. Oktober kümmert sich das Eugendorfer Labor Novogenia im Auftrag des Landes um die Abwicklung der Tests - von der Belieferung der Ausgabestellen über die Abholung bis hin zur Auswertung der Proben. Aufseiten des Landes wurde zuletzt stets betont, dass die Test- und Laborkapazitäten und das Netz der Aus- und Abgabestellen groß genug seien. Dennoch verlief der Start von "Salzburg Gurgelt" holprig. Immer wieder waren Test-Kits vergriffen, Probanden mussten mitunter deutlich länger auf das Ergebnis warten als die angekündigten 20 bis 24 Stunden.

Durch die Anlaufschwierigkeiten war die Landesregierung gezwungen, das erst am Dienstag angekündigte Maßnahmenpaket mit 2,5G-Pflicht in vielen Bereichen des Lebens und am Arbeitsplatz ab 8. November vorerst zu verschieben. Bei Novogenia sprach man von Einzelfällen, das System müsse sich erst einspielen. Zugleich habe es Engpässe bei Zulieferern gegeben - und Probleme beim Klebstoff für die QR-Codes, die an den Proberöhrchen gepickt werden. Das Land hatte auch mehrfach erklärt, dass offenbar "Hamsterer" viele Tests horten würden. Von den ersten rund 70.000 ausgegebenen 10er-Packungen ist im Schnitt bisher nur von jeder fünften eine Probe beim Labor angekommen.

Oberösterreich stellt PCR-Test-Angebot auf die Beine

In Oberösterreich wird ab kommender Woche das Angebot an PCR-Tests in Etappen ausgebaut. 235.000 Gurgeltests pro Woche sollen letztendlich zur Verfügung stehen. 100.000 davon kommen vom Land, 75.000 können an den 30 Teststationen des Landes an sieben Tagen die Woche und in 140 Apotheken durchgeführt werden sowie 60.000 im Rahmen des seit Sommer laufenden Pilotprojektes "Alles gurgelt" in Linz und den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden.

Ab 10. November werden die PCR-Tests für daheim in ausgewählten Spar-Filialen gratis ausgegeben. Den Anfang machen ab Mittwoch die Bezirke Braunau, Schärding, Ried und Freistadt. Bis Ende November soll es in ganz Oberösterreich dann 127 Ausgabe- und 267 Abgabestellen in den Spar-Filialen geben.

Burgenland: PCR-Tests aus dem Spar

Im Burgenland sind seit 1. Oktober PCR-Gurgeltests für zuhause in Spar-Märkten erhältlich und vor wenigen Tagen wurden auch Apotheken und Krankenhäuser in das "Gurgeln daheim"-Konzept integriert. Die Tests werden zweimal täglich zur Auswertung im Labor abgeholt. In den Spitälern wurden im Eingangsbereich Boxen abgestellt, womit die Tests rund um die Uhr abgegeben werden können. Die Abholung erfolgt Montag bis Samstag.

170 Apotheken in NÖ mit PCR-Tests

In Niederösterreich kommt es derzeit zu Engpässen bei PCR-Tests. Derzeit werden diese in Kooperation mit Novogenia in 25 Spar-Filialen angeboten. Aufgrund der geringen Rücklaufquote seit Projektstart von "NÖ gurgelt" mit 25. Oktober werden die Ausgabemodalitäten angepasst, wurde am Freitag in einer Aussendung informiert. Künftig werde es nur mehr möglich sein, eine Packung mit zehn Kits pro Woche zu erhalten, die maximal von drei Personen benutzt werden kann. "350.000 Tests wurden bisher ausgegeben, allerdings sind erst 5.600 Proben abgegeben worden. Die Rücklaufquote beläuft sich daher aktuell wenig erfreulich auf 1,6 Prozent. Offenbar sind mehr Testkits abgeholt worden, als für den eigenen Bedarf notwendig. Die derzeitigen Engpässe sind die Folge davon", teilte Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) mit.

Am Freitag wurden der Landesrätin zufolge weitere 150.000 Testkits durch Novogenia ausgeliefert. "Am kommenden Mittwoch folgen weitere 200.000 Stück. Ab 22. November hat unser Vertragspartner zugesichert, dass 600.000 Stück pro Woche produziert und ausgeliefert werden können", informierte Königsberger-Ludwig. Weiters werden PCR-Tests in rund 170 Apotheken und bei 160 niedergelassenen Ärzten kostenlos angeboten. Außer Betrieb genommen werden hingegen die Gurgel-Testautomaten an Tankstellen, die im September gestartet sind. Auch hier wurde nur ein Bruchteil der entnommenen Kits zur Auswertung abgegeben. Die Grüne NÖ kritisierten indes in einer Aussendung "die unprofessionelle und schlechte Verteilung des Testangebotes in Niederösterreich".

In der STeieramrk funktioniert das PCR-Test-Angebot über Teststraßen

In der Steiermark wird das Angebot zum PCR-Test über die Teststraßen des Landes, die Apotheken und die Supermarktkette Spar aufrechterhalten. Mit der Einführung der PCR-Gurgeltests für zuhause werden entsprechend der Verordnung zur Verschärfung der Corona-Maßnahmen die Antigen-Wohnzimmertests mit Montag, 8. November, eingestellt. PCR-Gurgeltests können in den Apotheken abgeholt werden, pro Person stehen für einen Zeitraum von 30 Tagen acht Stück zur Verfügung, ausgegeben in einer Stückelung von zwei mal vier Tests. Die Proben können dann in allen Bezirken bei Sparmärkten in davor aufgestellte Boxen eingeworfen werden. Diese werden zwei Mal am Tag entleert und zur Analyse gebracht.

Gurgeltests auch in Kärnten

Ab Montag werden dann auch in Kärnten kostenlose PCR-Gurgeltests verfügbar sein. In 101 Filialen der Supermarktkette Spar sowie in den 102 Apotheken im Land können pro Person und Woche bis zu drei Gurgeltests abgeholt und auch wieder abgegeben werden, die Proben werden jeweils ab 15.00 Uhr abgeholt und ausgewertet. Das Rote Kreuz hat in allen Bezirkshauptstädten eigene Teststraßen eingerichtet, in denen von Montag bis Freitag auch PCR-Tests durchgeführt werden. Und über ganz Kärnten verteilt gibt es 70 Apotheken, die kostenlose PCR-Tests durchführen.

"Alles gurgelt" in Wien bereits erprobt

Wien führt im Rahmen der Aktion "Alles gurgelt" PCR-Testungen durch. Das Anfang des Jahres gestartete Projekt setzt auf Testkits, die daheim via Handy-App und Videofunktion angewendet werden können. Abholung und Abgabe erfolgt in Filialen des Rewe-Konzerns. Auch in den Schulen ist die Gurgel-Initiative Teil der Teststrategie. Von den Dimensionen her handelt es sich um das bundesweit größte derartige Konzept: Zuletzt wurden im Schnitt pro Woche 550.000 Untersuchungen durchgeführt, wie ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) der APA berichtete.

In den vergangenen 24 Stunden wurden 639.137 PCR- und Antigenschnell-Tests eingemeldet, hieß es am Freitagvormittag. Davon waren 240.202 aussagekräftige PCR-Tests.

(APA/Red)

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