Künftig werden in der österreichischen Bundeshymne nicht mehr nur die Leistungen der “großen Söhne” des Landes, sondern auch jene der “großen Töchter” gewürdigt. Der Verfassungsausschuss gab am Dienstag – trotz zum Teil heftiger Kritik von FPÖ und BZÖ – grünes Licht für einen entsprechenden Gesetzesantrag. SPÖ, ÖVP und Grüne begrüßten den Schritt ausdrücklich.
60 Jahre“Söhne” sind genug
Sie wiesen darauf hin, dass eine geschlechtergerechter Text mehr als 60 Jahre nach Einführung der Bundeshymne überfällig sei. Konkret sieht der erst vergangenen Freitag eingebrachte Gesetzesantrag vor, die Zeile “Heimat bist zu großer Söhne” durch “Heimat großer Töchter und Söhne” zu ersetzen.
Auch “Jubelchöre” werden künftig besungen
In der dritten Strophe werden die “Brüderchöre” durch “Jubelchöre” ausgetauscht. Text und Melodie der Bundeshymne werden damit erstmals auch gesetzlich verankert. Mit einem Abänderungsantrag wurde der 1. Jänner 2012 als Start für die neue Hymne festgelegt.
Scharfe Kritik kam von BZÖ und FPÖ. BZÖ-Abg. Peter Westenthaler erachtet die neuen Formulierungen als historische Verzerrung und “falsch verstandene Vergenderung”. Die neue “schlechte Fassung” bringe ein “musikalisches Holpern” in die Bundeshymne, wie FP-Abgeordneter Walter Rosenkranz beklagte.