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Buena-Vista-Überlebenskünstler begeistern im Wiener MQ

Reynaldo Creagh, der 91-jährige Star aus der "Großvater-Generation" des mittlerweile legendären "El Social Club de Buena Vista" aus Havanna riss Dienstagabend die ausverkaufte Halle E im Wiener Museumsquartier zu Begeisterungsstürmen hin.

Er steht an der Rampe, schmettert beherzt einen schmalzigen kubanischen Lovesong, ein weißes Käppchen neckisch leicht schräg auf dem Kopf, gewandet in den feinsten Anzug mit Metallic-Schimmereffekt, die Füße setzen in – man kann es nicht anders sagen – scharfen Lederschuhen zum Tanz an. Er, das ist Reynaldo Creagh – und er ist 91. Der Star aus der “Großvater-Generation” des mittlerweile legendären “El Social Club de Buena Vista” aus Havanna riss auch gestern, Dienstag, Abend die ausverkaufte Halle E im Wiener Museumsquartier zu Begeisterungsstürmen hin.

Und nicht nur Reynaldo Creagh himself sorgte für beschwingte Latin-Stimmung, denn in der Revue-artigen Show “The Bar at Buena Vista” gab es natürlich auch noch ein paar jüngere Mitstreiter: Pianist Guillermo “Rubalcaba” Gonzales, der selbst einen Tango “blue” spielen kann und lässig über die Tasten “fliegt”, hat vor 14 Tagen gerade mal seinen 82. Geburtstag gefeiert. Und der Tres-Gitarrist Papi Oviedo ist gerade mal lächerliche 71 Jahre alt – und gilt noch immer als der Beste seiner Zunft. Nicht zu vergessen die Vokalistin Siomara Lescay, die nicht nur mit ihrer gewichtigen Stimme, sondern ihrer ebensolchen Erscheinung beeindruckte. Und natürlich Barkeeper Lucas, der neun Jahre lang im echten Buena Vista Social Club die Drinks mixte und so manche Anekdote zu erzählen hat.

Wirklich rassig wurde die Show natürlich, als die tatsächlich jungen Tänzer – allen voran der artistische Eric Turro Martinez – zu Son und Merengue über die Bühne fegten. “The Bar at Buena Vista” lebt vom Wechsel der Musik der legendären alten Herren aus dem Havanna der 50er Jahre und dem mitreißenden Tempo der Tänzer – und nicht zuletzt vom Charme und dem “Augenzwinkern”, mit dem sich einige der letzten noch unter uns weilenden “Working Class-Heroes” und Überlebens-Künstler des savoir vivre aus dem alten Kuba auf der Bühne präsentieren. Die Show ist noch täglich bis 8. Februar im Wiener Museumsquartier zu sehen.

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