Das Trio (Jahrgänge 1970 und 1971) legte beim Prozess in Wiener Neustadt ein Tatsachengeständnis ab, Drahtzieher und Haupttäter soll aber ein flüchtiger Landsmann gewesen sein. Ein Urteil gab es nicht – der Prozess wurde auf 19. April vertagt.
Brutaler Raub – wenig Beute
Der 76-jährige Niederösterreicher hatte sich gegen die Einbrecher mit einer Gaspistole gewehrt, worauf die Täter mit einer mitgebrachten Stahlrute zuschlugen und auf ihn einstachen. Sie ließen erst von ihm ab, als er sich tot stellte.
Seine – wenige Monate nach dem Überfall an einem Herzinfarkt verstorbene – Ehefrau malträtierten sie mit einem Elektroschocker, fesselten und knebelten sie. Die Beute fiel gering aus: knapp 1.700 Euro und “minderwertiger Schmuck”, so der Staatsanwalt.
Prozess in Wiener Neustadt: Tathergang
Die Einvernahmen – großteils mittels Dolmetsch – hatten sich in die Länge gezogen. Aus finanziellen Nöten habe man bei dem Coup mitgemacht, hieß es. Laut dem unbekannten “Rajo” war anzunehmen, dass der 76-jährige Niederösterreicher als Spielautomatenbetreiber ein Vermögen besitze und 800.000 Euro im Safe haben dürfte.
Das Haus wurde ausspioniert, und am 24. Jänner 2012 drangen die Verdächtigen durch ein Kellerfenster ein, während der Zweitangeklagte in einem Auto an der Bundesstraße wartete. Das Ehepaar hatte sich bereits zu Bett begeben.
“So viel Blut”
Nach Angaben des Erstangeklagten sei “Rajo” zielstrebig ins Schlafzimmer gegangen und habe zugeschlagen: “Als ich so viel Blut gesehen habe, hab’ ich Angst gehabt, dass der alte Mann das nicht überlebt.” Von einem Raubüberfall sei vorher nie die Rede gewesen, meinte er.
Als sie realisierten, was sie angestellt hatten, verließen die Täter fluchtartig und nur mit geringer Beute das Einfamilienhaus. Nach Angaben der Opferanwältin beim Prozess in Wiener Neustadt geht es dem 76-Jährigen “nicht sehr gut”, er nimmt psychosoziale Prozessbegleitung in Anspruch.
(apa/red)