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Bros - Kritik und Trailer zum Film

Der Film "Bros" wird von Universal als "erste RomCom eines großen Studios über eine schwule Beziehung" beworben. Podcaster Bobby (Eichner) hat gewisse Bindungsprobleme. Eines Tages lernt er Aaron (Luke MacFarlane) kennen. Für diesen Typ könnte es sich lohnen, Ängste zu überwinden und eine feste Beziehung zu wagen. Doch auch Aaron sieht sich eher als beziehungsunfähig. Die beiden Kerle stolpern dennoch vielleicht, möglicherweise, eventuell in Richtung Liebe.

Huch, eine Liebeskomödie um zwei verknallte Männer kommt ins Kino. Ist das 2022 noch ein Aha-Erlebnis? Scheint so. Zumindest wird "Bros" mit Billy Eichner und Luke MacFarlane in den Hauptrollen als "erste Romcom eines großen Studios über eine schwule Beziehung" vermarktet. Dieser Superlativ scheint erklärungsbedürftig. Zwei problembeladene Verliebte, einige Hindernisse, dennoch Happy End. Das dürfte auch Heteros taugen. Ab Donnerstag im Kino.

Bros - Kurzinhalt zum Film

Erstmal dürfte der ansehnliche Luke MacFarlane - ein Muskelkerl mit Labrador-Blick - auch Herzen heterosexueller Frauen höher schlagen lassen. Schon letztes Jahr in der schwulen Netflix-Weihnachts-RomCom "Single All The Way" war er der sexy Typ. Und die "Bros"-Story ist süß, auch wenn sie in Sachen Coming-out-Probleme, Dating-Apps, Sexualpraktiken und Details aus der queeren Geschichte stellenweise recht voraussetzungsreich bei ihren Gags ist.

Der leicht verbitterte Podcaster und verkopfte Autor Bobby (Eichner), der auch an der Planung eines LGBTQ+-Museums beteiligt ist, hat sich in seinem großstädtischen Singleleben eingerichtet. Eines Tages lernt er den scheinbar oberflächlichen Cross-Fit-Kerl und Anwalt Aaron (MacFarlane) in einem Club kennen. Die zwei Männer stolpern langsam in Richtung Big Love - oder zumindest zum längerfristigen Daten. Das bleibt nicht ohne Hin und Her und kleine Verletzungen, könnte aber darin enden, dass einer für den anderen vor großem Publikum ein Liebesgeständnis singt. So kennt man das ja aus Romcoms.

Bros - Kritik zum Film

Und jetzt? In diesem Herbst wird "Bros" mit recht großem Budget beworben. Dann heißt es in der Werbung zum Beispiel, in dem Film trete das "Who's who der queeren Schauspieler*innen Hollywoods" auf. Die Besetzung besteht fast ausschließlich aus Mitgliedern der queeren Community, wie auch Hauptdarsteller Billy Eichner, der das Drehbuch mitschrieb und als kreativer Kopf hinter dem Film gilt.

"Nachdem queere Schauspieler Jahrzehnte damit verbracht haben, heterosexuellen Schauspielern dabei zuzusehen, wie sie sowohl künstlerisch als auch beruflich Kapital schlagen, indem sie LGBTQ+-Charaktere spielen, ist ein lang gehegter Traum mit dieser Besetzung wahr geworden", sagt Eichner.

Was er meint? In vielen Hollywoodfilmen, darunter "Philadelphia", "The Birdcage", "In & Out", "Brokeback Mountain", "Call Me by Your Name" wurden schwule Charaktere von Nicht-Schwulen gespielt. Er hoffe, so Eichner, dass "Bros" nur die erste vieler Gelegenheiten sei, in der offene LGBTQ-Ensembles zeigen könnten, dass sie mehr als den verrückten Kumpel oder schwulen besten Freund eines Hetero-Filmstars darstellen können. LGBTQ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- sowie queere Menschen.

Für die schwule Liebeskomödie könnte es schwierig werden, überhaupt einen Gewinn zu erwirtschaften. Denn neben den verhältnismäßig günstigen 22 Millionen Dollar Produktionskosten soll das Studio zusätzlich etwa 30 Millionen für Werbung ausgegeben haben. Billy Eichner twitterte enttäuscht: "Kinokassen haben, wie wir alle wissen, absolut nichts mit der Qualität eines Films zu tun." Das stimmt, denn mindestens die queere Community und unverkrampfte Heteros bekommen in den 115 "Bros"-Minuten viel Amüsantes zum Wiedererkennen vorgesetzt.

(APA/Red)

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