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Bronze "nachge-raicht"

Nun hat Benjamin Raich endlich seine zweite Olympische Bronzemedaille. Sie wurde ihm nachträglich am Dienstag Abend von Leo Wallner überreicht.

Der Tiroler, der nach der Doping-Disqualifikation des Schotten Alain Baxter nachträglich auf den dritten Rang des Herren-Slaloms vorgerückt war, erhielt am Dienstag Abend in Wien aus den Händen von ÖOC-Präsident Leo Wallner fast zehn Monate nach den Spielen in Salt Lake City das begehrte Edelmetall. Erwin Lanc und Kurt Kucera wurden mit dem Olympischen Orden des IOC ausgezeichnet.

Raich war vom Training im heimatlichen Pitztal angereist, nach nur vierstündigem Aufenthalt ging es zurück nach Tirol, um vor dem sonntägigen Weltcup-RTL in Val d’Isere keinen Trainingstag zu versäumen. “Wenn man die Medaille ein halbes Jahr später bekommt, ist es nicht das Gleiche, wie wenn man sie gleich erhält”, meinte Raich, der das schöne Gefühl schon in den USA als Dritter der Kombination ausgekostet hatte. Als seine Slalom-Läufe von Deer Valley im “Haus des Sports” nochmals vorgeführt wurden, verspürte er aber doch eine “Gänsehaut”. “Ich habe im Gegensatz zu Baxter keinen Fehler gemacht, daher steht mir die Medaille zu”, meinte der 24-jährige Pitztaler, der sich mit dem Briten ausgesprochen hat.

ÖOC-Präsident Wallner gratulierte Raich, der auf einem improvisierten Siegespodest stand, unter dem Blitzlichtgewitter der Fotografen. “Ich hatte im Stillen gehofft, dass ich die Medaille schon dort überreichen kann. Jetzt hat es viele Monate gedauert, aber es freut mich umso mehr”, sagte das österreichische IOC-Mitglied. Die Philharmoniker-Münzen, die er wie jeder andere Medaillengewinner vom ÖOC erhielt, will Raich für einen guten Zweck spenden.

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