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Britische Chartstürmerin bringt Debütalbum heraus

Von Kategorisierungen will Eliza Doolittle nichts wissen: "Warum nennen wir es nicht einfach Pop?"

Pop mit klar hörbaren Anleihen aus den 50er und 60er Jahren, mit Soul und Big-Band-Sound serviert Eliza Doolittle auf ihrem am Freitag erscheinenden, selbstbetitelten Album (EMI). “Ich mache eingängige, populäre Musik mit tollen Harmonien, unterhaltsamen und nachdenklichen Texten”, sagte die Engländerin im Gespräch mit der APA in Wien.

Als Eliza Sophie Caird wurde die Sängerin, die seit einigen Wochen die britischen Charts emporklettert, in London geboren. “Mit zwölf Jahren habe ich beschlossen, Sängerin zu werden. Meine Mama hat mir geraten, sofort mit dem Komponieren zu beginnen. Denn da sei Geld zu holen”, lachte sie. “Im Nachhinein bin ich über den Ratschlag sehr dankbar. Weil das Songschreiben ein Teil des Berufes ist, den ich sehr liebe. Es ist toll, Gedanken in ein Lied zu verpacken.” Es stört Eliza Doolittle dabei gar nicht, wenn ihre Texte falsch verstanden werden: “Viele glauben, alle meine Songs würden sich um die Liebe drehen. Kein einziger tut das! Ich mag das, wenn Leute sie auf ihre Art interpretieren. Das ist cool. Aber ich rede auch gerne über meine Lieder und verheimliche nicht, worum es in ihnen wirklich geht.”

Bereits “mit 13 oder 14”, so Eliza, kam sie bei einem Management unter, mit 16 unterschrieb sie einen Vertrag zur Veröffentlichung der Stücke. “Sie steckten mich mit vielen coolen Produzenten zusammen und schickten mich zu Demo-Aufnahmen nach New York. Es wurde viel experimentiert, bis ich dann meinen Sound gefunden habe. Hätte ich das Album vor zwei Jahren herausgebracht, würde es nicht so geschlossen klingen”, gab sich die Newcomerin überzeugt. Nachsatz: “Ich habe mir meinen Stil nicht wirklich ausgedacht, sondern ihn mit dem Lied ‘Rollerblades‘ gefunden.”

“Ich habe mit verschieden Produzenten und Songschreibern gearbeitet, aber immer den Liedern meinen Stempel aufgedrückt. Ich mag es, mit Ideen verschiedener Leute zu spielen”, so die Tochter eines Theaterdirektors und einer Sängerin. Kaum war “Rollerblades” (auch auf dem Debüt “Eliza Doolittle” zu finden) fertig, wusste sie, dass der Selbstfindungsprozess abgeschlossen war. “Ich wollte auf der LP eine ähnliche Musik haben, einen sommerlichen Sound.”

In ihrer Heimat erntete Eliza Doolittle sowohl in Teeniemagazinen wie auch in anspruchsvolleren Fachzeitschriften gute Kritiken. Beide Lager anzusprechen, gefällt dem Neo-Popstar: “Ich liebe es, eingängige Melodien zu schaffen. Ich stehe auf Melodien. Mit Melodien erreicht man ein größeres Publikum, man bekommt Airplay. Aber zugleich sprechen meine Texte und Gedanken auch den Underground an. Vielleicht. Ich weiß es nicht. Ich habe mir im Studio eigentlich keine Gedanken darüber gemacht.”

Eliza Doolittle bemüht sich beim Interview zu vermitteln, kein Produkt eines Marketingstrategen zu sein. “Ich bin viel aufgetreten – zu einer Zeit mindestens einmal pro Woche.” Fotoshootings und gewisse Pflichttermine sieht sie zwar als Teil des Jobs. Aber: “Manchmal sind solche Sachen ein Spaß, manchmal angsteinjagend oder komisch. Ich hasse es allerdings, mein Gesicht in Videos oder auf Magazinen zu sehen. Furchtbar. Ich verdränge es einfach und denke mir, dass es dazugehört, ich das alles nur für die Musik mache.”

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