Schindluder wird aktuell vielerorts offensichtlich mit den Gratis-Gastro-Gutscheinen im Wert von 25 oder 50 Euro getrieben, die man seitens der Stadt Wien dieser Tage postalisch den Stadtbewohnerinnen und -bewohnern zukommen lässt, um die heimische (Gast-)Wirtschaft nach der Corona-Krise wieder anzukurbeln.
Briefkästen aufgebrochen - Gastro-Gutscheine aus Post gestohlen
Auf den diversen Social Media-Plattformen von Facebook bis Twitter kursierte am Mittwoch ein Bild von aufgebrochenen Briefkästen aus Wien. Daran, dass aktuell die kostenlos zur Verfügung gestellten Wiener Gastro-Gutscheine ausgesendet werden, dürften Langfinger besonderes Interesse haben und gingen mancherorts daran, sich die Gutscheine anderer Wienerinnen und Wiener auf illegalem Wege zu verschaffen, indem sie gewaltsam Briefkästen öffneten.
Floridsdorfer Wirt zeigt seinen Ärger auf Facebook
Stellvertretend für viele andere machte etwa der Betreiber des Lokals "Schwaigerwirt" in Wien-Floridsdorf daraufhin seinem Ärger über dieses gesetzeswidrige Treiben auf Facebook in klaren Worten Luft und sprach von "Voitrottln" die offenbar "großen Hunger" hätten.
Gastro-Gutscheine werden auf Willhaben zu Geld gemacht
Ein möglicher Zusammenhang besteht auch mit den aktuell gehäuft auf der Online-Verkaufsplattform Willhaben.at auftauchenden Gastro-Gutscheinen: So mancher, der diesen per Post erhalten oder sich vielleicht auch via Aufbrechen eines fremden Postkastens zugänglich gemacht hat, scheint das gute Stück lieber zu Geld machen zu wollen, anstatt es für den eigentlich intendierten Zweck zu nutzen.
Was tun, wenn der eigene Briefkasten aufgebrochen wurde?
Dass es sich beim Aufbrechen eines Briefkastens und dem An-sich-Nehmen fremder Post um kein Kavaliersdelikt, sondern um eine Straftat handelt, sollte eigentlich klar sein.
Ist man selbst betroffen, ist daher selbstverständlich als Erstes die Polizei unter der Notrufnummer 133 von dem Vorfall in Kenntnis zu setzen. Wie Nikolai Moser, Sprecher der Stadt Wien, im Gespräch mit VIENNA.at erläuterte, steht die Polizei in diesem Zusammenhang auch bereits mit der Stadt Wien in Kontakt und gibt derlei Vorfälle weiter, sodass eine umgehende Sperre der Gutscheine veranlasst wird. Die Betroffenen erhalten dann nach eingehender Prüfung laut Moser Ersatz für ihren Gutschein.
Gratis-Gastro-Gutscheine kaufen? Schlechte Idee
Es lohnt sich also weder, eine Straftat zu begehen, um fremde Gastro-Gutscheine widerrechtlich in seinen Besitz zu bringen, noch, auf Willhaben so ein vermeintliches Schnäppchen zu erstehen - schließlich könnte es sich um Diebsgut und daher bereits gesperrte Gutscheine handeln.
Die Empfehlung lautet daher ganz klar, die Gratis-Gastro-Gutscheine ganz einfach so anzuwenden, wie sie vorgesehen sind, und nicht zu versuchen, sich damit auf Kosten anderer in welcher Form auch immer zu bereichern.
(red)