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Bregenzer Festspiele zeigen sich zufrieden mit bisheriger Saison

©VOL.AT/Steurer
Die Bregenzer Festspiele zeigten sich am Freitag mit dem Verlauf der Festspielsaison sehr zufrieden. Mit der 14. "Carmen"-Aufführung am Freitag werden rund 91.000 Besucher die Inszenierung gesehen haben, alle Aufführungen bisher waren ausverkauft.

In der zweiten Hälfte des Festivals stehen nun noch die Uraufführung von “Das Jagdgewehr” und der “Der Barbier von Sevilla” im Opernstudio am Programm.

Eine Regenabsage

“Wir sind gut am Weg”, sagte Intendantin Elisabeth Sobotka am Freitag beim zweiten Pressetag. Sie zeigte sich zufrieden mit der “sehr gelungenen Eröffnung” mit Beatrice Cenci und der “homogenen, stimmigen” Carmen, für die nur mehr Restkarten erhältlich sind. Nachsatz: “Und das schöne Wetter schadet auch nicht”. Bisher mussten die Festspiele nur eine Regenabsage hinnehmen. Sie habe große Freude daran, dass auch Kleinode wie “Böhm” und die Tango-Oper “Maria de Buenos Aires” sehr gut vom Publikum angenommen worden seien. “Böhm” erzielte eine Auslastung von 97 Prozent, die Tango-Oper war ausverkauft.

“Riesenerleichterung”

Oper sei für sie nach wie vor die “spannendste Kunstform, die es gibt”. Zeitgenössische Stücke wie “Das Jagdgewehr” zu produzieren, sei eine “Notwendigkeit, um die Lebendigkeit der Oper am Leben zu erhalten”. Der Tiroler Komponist Thomas Larcher, dessen erste Oper am 15. August in der Regie von Karl Markovics zur Uraufführung kommt, arbeitete über Jahre an dem Stück, dem der 1949 erschienene gleichnamige Briefroman des Japaners Yasushi Inoue zugrunde liegt. Seine Arbeit sei getan, es sei nun eine “Riesenerleichterung”, sich auf das Team verlassen zu können. Er lobte die Zusammenarbeit mit Librettistin Friederike Gösweiner, Intendantin Sobotka, Regisseur Markovics und Michael Boder, der das Ensemble Modern dirigieren wird.

“Es ist ein unglaubliches Geschenk, beim Entstehen von einem so großen Wesen wie einer Oper dabei zu sein”, so Markovics, der erstmals eine Oper inszeniert. Im Unterschied zu seinen filmischen Arbeiten – der Rohschnitt seines neuen Films “Nobadi” ist gerade fertig – sei bei einer Oper die Musik der Ausgangspunkt. “Ein anderes Sinnesorgan hat hier die Führerschaft, nämlich das Ohr”, so Markovics und berichtete von der Herausforderung, sich als Nicht-Musiker einer Oper anzunähern. Libretto und Partitur lägen vor, doch das Werk beginne erst am ersten Probentag mit den Sängern zu entstehen. “So etwas habe ich noch nie in meinem Leben getan, das ist genau das, was ich mir erhofft habe”, erklärte er. Das Stück drehe sich um lange unter Verschluss gehaltene Emotionen, um den Kampf mit der inneren Leere, “weil entscheidende Dinge keine Nahrung bekommen haben”.

“Kaum Zeit”

“Ich mache gerne Neues. Und ich mache gar nicht so viel Neues, nur die anderen machen zu wenig”, so der musikalische Leiter Boder, angesprochen auf seine Vorliebe für Zeitgenössisches. Anders als etwa mit verstorbenen Komponisten könne man hier in engem Austausch arbeiten, so Boder. Dass es kein Vorbild gebe, sei ein Vorteil. Robin Tritschler, der kurzfristig für Mark Padmore in der Rolle des Dichters einsprang, lernte seinen anspruchsvollen Part auf einem Flug von New York. “Ich hatte wirklich kaum Zeit, die Rolle zu studieren”, so Tritschler. Seit Probenbeginn arbeite er nun daran, die Noten in Fleisch und Blut übergehen zu lassen.

Neues wagen auch die jungen Sänger und Sängerinnen im 2015 gegründeten Opernstudio, in dem heuer Brigitte Fassbaender Rossinis “Der Barbier von Sevilla” realisiert (Premiere: 13. August). “Wir haben hier einen solchen Ruf geschaffen, dass der Barbier schon lange ausverkauft ist”, freute sich Intendantin Sobotka, die das Opernstudio-Stück für 2019 noch nicht verraten wollte. Sie sei ein “großer Rossini-Fan”, so die Regisseurin und Kammersängerin Fassbaender. Dirigent Daniele Squeo sei ein Kenner der Materie und sie sei dankbar, mit “so einer begabten, jungen Riege” arbeiten zu dürfen. Dirigent Squeo lobte die Offenheit der jungen Sänger und sah sich “zwischen Jugend und Erfahrung” gut aufgehoben. “Rosina”-Darstellerin Svetlina Stoyanova sprach von einer “Traumrolle”. Fassbaender hole jeweils das Beste aus ihren Sängern heraus.

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