Der 33-jährige Dirigent Antonio Mendez gestaltete das Programm – wohl in Bezug zu Bizets Seebühnen-“Carmen” – mit Werken von Claude Debussy, Maurice Ravel und Manuel de Falla.
Verbindende Klammer des iberisch angehauchten Konzertabends war die Inspiration, aber keineswegs platte Kopie spanischer Melodien, Rhythmen und Klangfarben durch Komponisten, die befreundete Zeitgenossen waren. Nach eher verhaltener erster Hälfte steigerte sich das Konzert und erreichte im Finale dank Maestro Mendez und den gut disponierten Symphonikern eine vom Publikum bedankte Grandezza.
Bravorufe und Beifall
Zum Auftakt malte Mendez mit “Images für Orchester Nr. 2” aus der Suite “Iberia” von Claude Debussy imaginäre spanische Bilder. Wie Bizet kannte Debussy spanische Musik nur aus Frankreich. Mit den symphonischen Impressionen für Klavier und Orchester “Nächte in spanischen Gärten” (“Noches en las jardines de Espana”) von Manuel de Falla kam auch der 39-jährige spanische Pianist Javier Perianes ins Spiel. Das Piano dominiert nicht, sondern ist quasi in das Orchester integriert. Mehr Vorrang für das Tasteninstrument gab es nach der Pause im Konzert für Klavier und Orchester G-Dur von Maurice Ravel. Nach dem überaus effektvollen Presto-Finale konnte Perianes den begeisterten Beifall erst mit einer Zugabe kalmieren.
Schluss- und Höhepunkt des Abends waren die ersten beiden Suiten aus dem Tanzpoem “Der Dreispitz” (“El sombrero de tres picos”) von Manuel de Falla. Schon das Finale der Suite Nr. 1 geriet so feurig, dass ein Teil des Publikums den Applaus nicht zurückhalten konnte. Nach der “Danza final” gab es aber kein Halten mehr, die Symphoniker und der junge spanische Dirigent wurden mit lauten Bravorufen und Beifall überhäuft.
Im zweiten Orchesterkonzert spielt Chefdirigent Philippe Jordan am 30. Juli (11 Uhr) Musik von Richard Wagner. Das dritte Konzert der Symphoniker am 7. August (19.30 Uhr) leitet dann Constantinos Carydis. Zum Abschluss der Festspiele konzertiert am 20. August (11 Uhr) das Symphonieorchester Vorarlberg mit Chefdirigent Gerard Korsten.