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Bregenzer Festspiele: Konzert gab Vorgeschmack auf den Sommer 2011

©VOL Live/ Mathis
Bregenz - Das dritte Bregenzer Festspiel-Orchesterkonzert der Wiener Symphoniker brachte am Montag Abend einen musikalischen Vorgeschmack auf den nächsten Sommer.

Als Auftragswerk der Festspiele und in Koproduktion mit dem Royal Opera House Covent Garden wird am 21. Juli 2011 die Oper “Achterbahn” von Judith Weir (56) uraufgeführt. Quasi zum “Einhören” gab es im Festspielhaus Weirs Motette “Concrete”. Das 2008 in London uraufgeführte Werk wurde vom Bregenzer Publikum mit großem Beifall für alle Mitwirkenden und Jubel für die anwesende Komponistin aufgenommen.

Das Programm des vom jungen russischen Dirigenten Dmitri Jurowski (31) geleiteten Konzerts hatte Weir kuratiert und ihr eigenes Werk selbstbewusst zwischen Leos Janacek (Rhapsodie “Taras Bulba”) und Nikolai Rimski-Korsakow (“Scheherezade”) gestellt. Mit der fünfsätzigen Motette “Concrete” (“Beton”) hat Judith Weir eine grandiose Hommage auf “ihre” Stadt London, auf das Auf und Ab von Epochen und Generationen, auf kontinuierliche Zerstörung und Wiederauferstehung aus Brandresten und Trümmern des Vorherigen geschaffen – sei es in dunkler Vorzeit, nach dem verheerenden “Great Fire” von 1666 oder nach dem deutschen “Blitz”-Luftangriff 1940.

Eine zentrale Rolle in der “Concrete”-Interpretation hat neben den souverän agierenden Symphonikern vor allem der in Bregenz heuer viel beschäftigte Prager Philharmonische Chor unter Lukas Vasilek sowie als Sprecher der wortverständlich pointierende deutsche Schauspieler Rufus Beck. Tröstlich das zuletzt vom Chor gehauchte “resurgam” (“ich werde auferstehen”).

Nach dieser eindrucksvollen Kostprobe dürfte die Vorfreude auf die Weir-Oper “Achterbahn” merklich zugenommen haben. Die Komponistin bekannte vor Beginn des Orchesterkonzerts, sie liebe es, Geschichten zu erzählen. Weir ist mit der Komposition von “Achterbahn” fast fertig. Die Oper basiert auf dem sizilianischen Volksmärchen “Sfortuna”, das sie in die Gegenwart transferieren wird. Die Handlung dreht sich um eine junge Frau, deren Familie verarmt. Sie versucht es mit Arbeit, doch stets, wenn sich ihre Lebensumstände zu bessern scheinen, schlägt das Unglück wieder zu. Schließlich wendet sich ihr Schicksal und Leben zum Guten.

S E R V I C E:
65. Bregenzer Festspiele vom 21. Juli bis 22. August, Tickets 05574 / 407-6;
Informationen im Internet unter http://www.bregenzerfestspiele.com

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