Bregenzer Faschingsumzug bereits 1838

Damals wurde in der Bregenzer Bucht auch eine vielbeachtete Seeschlacht dargestellt. In der aktuellen Bregenzer Fasnatzeitung, dem „Schnorrapfohl“, sind Berichte sowie Belege einer Reihe früherer Fasnatszeitungen abgedruckt.
Auf dem Dachboden ihres Hauses an der Kornmarktstraße hat die Bregenzerin Evi Braun eine Reihe alter Faschings-Dokumente entdeckt. Das älteste stammt aus dem Jahr 1838. Es enthält den „Plan zur Ausführung einer Maskerade, welche die Einnahme von Algier durch die Franzosen vorstellen wird.“ Diese Einladung gilt für den 26. Februar 1838. Dieses Ereignis schildert der damalige Kreishauptmann Johann Nepomuk von Ebner in seinen Tagebuchaufzeichnungen. Er berichtet, dass Tausende Zuseher das Spektakel am Seeufer verfolgt haben.
Umzug mit klingendem Spiele 1838
In dem Dokument wird auch auf den Faschingsumzug verwiesen: „Vor dem Beginn dieses Maskenspieles geschieht in allen Straßen der Stadt ein allgemeiner Umzug mit klingendem Spiele um 12 Uhr Mittags.“ Dass Faschingsbälle auch vor 175 Jahren länger dauern konnten, darüber schreibt Kreishauptmann Ebner ebenfalls: „26. Februar. Die Kindsmagd Karolina war auf dem Ball, und kam erst um 5 Uhr in der Frühe nach Hause.“ Die Ausführungen des Kreishauptmannes finden sich in der Bregenzer Faschingszeitung. Sie geht gratis an jeden Bregenzer Haushalt. Exemplare sind auch in Gasthäusern, Banken sowie bei Optik Scharax und bei vielen Sponsoren erhältlich.
Viele Faschingszeitungen
Auf dem Dachboden des Braun’schen Hauses fanden sich weiters rare Exemplare uralter Faschingszeitungen. Sie wurden von Evi Braun an Altprinz Hans Hotz, den Archivar des Ore Ore Kinderfaschings, übergeben. Neben einer Ausgabe des „Schnorrapfohl“ von 1953 gibt es etwa die „Narrenstimme“ von 1882. Im Blatt steht zu lesen, dass der Preis von 10 Kreuzern auch in „trinkbaren Naturalien“ erlegt werden kann. Diesem tollen Vorschlag der „Narrenstimme“ schließt sich die derzeitige Redaktion des „Schnorrapfohl“ gerne an . . .
Narren-Zeitung
Anno 1900 erschien in Bregenz die „Narren-Zeitung“, es gab 1939 ein Blatt namens „Die Kornmärktler“. In den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden Bregenzer Geheimnisse durch das Faschingsblatt „D’Latearne“ ausgeleuchtet. In den Blättern wird der Mangel an öffentlichen Toiletten in Bregenz beklagt, es gibt Hinweise auf damals aktuelle Bauvorhaben wie Pfänderbahn oder Bregenzerwaldbahn ebenso wie ein Aufruf, wonach die Militärmusik Bläser suche – „Seifenbläser bevorzugt“.
Mehr zu diesen Blättern findet sich ebenfalls im aktuellen „Schnorrapfohl“ für 2013. Natürlich gibt es auch allerhand Geschichten und Geschichtchen über mehr oder weniger prominente Bregenzer zu finden, über Seestadt und Kornmarkt, über Gösserbräu und Prinzen . . .