Seit mehreren Monaten sind drei Lieferwagen aus Moldau in Bregenz auf einem Parkplatz neben der Tennishalle abgestellt. Die Fahrzeuge scheinen beim VOL.AT-Lokalaugenschein verwahrlost, sammeln stapelweise Strafzettel, Laub und Staub bedecken die Transporter. Wie Passanten gegenüber VOL.AT erzählen, seien die Fahrzeuge seit Wochen nicht bewegt worden. Im April waren sie kurzfristig verschwunden, nur wenige Tage später standen sie wieder da. VOL.AT hat beim betroffenen Tennisclub nachgefragt, wie die Falschparker ihren Betrieb einschränken.

Behinderung von Wartungsarbeiten
Ein Mitarbeiter des Tennisclubs teilt mit, dass die Lieferwagen nicht auf den Privatparkplätzen des Tennisclubs stehen. "Sie parken auf dem Areal der Stadt", meint der Mitarbeiter. Allerdings beeinträchtigen sie den Betrieb, da der Zugang für Wartungsarbeiten, wie das Entfernen von Laub aus den Dachrinnen, durch die Dauerparker versperrt wird.
"Ihnen waren die Hände gebunden"
Schon seit mehreren Monaten parken die Lieferwagen vor dem Tennisclub, das fiel auch den Besuchern des Tennisvereins auf. Ein Mitglied des Tennisclubs ging der Causa Dauerparker nach. Kurt Deuring berichtet gegenüber VOL.AT: "Es ist nicht gerecht. Die Dauerparker bekommen die gleiche Strafe wie wir und nichts wird gemacht." Er geht der Sache selbst auf die Spur.

Im April dieses Jahres erkundigte er sich zuerst bei der Stadtpolizei. Deren Hände waren allerdings gebunden, da die Besitzer der Fahrzeuge nicht ausfindig gemacht werden konnten. Aus diesem Grund verwies die Polizei ihn recht schnell an die Bezirkshauptmannschaft Bregenz. Weiter ging es mit dem Fall zur Strafabteilung der Bezirkshauptmannschaft. Seinem Ansprechpartner war die Problematik der Falschparker bewusst, wegen der gesetzlichen Lage, könne man aber nicht viel dagegen machen. In Österreich wäre es laut Auskunft der BH nicht erlaubt, die betroffenen Lieferwagen abschleppen zu lassen oder eine Parkkralle an die Wagen montieren zu lassen.

Nach weiterer Recherche bekam Deuring mitgeteilt, dass die Bezirkshauptmannschaft der Stadtpolizei den Auftrag gegeben habe, die Besitzer der Lieferwagen möglicherweise in der Nacht auf dem Parkplatz ausfindig zu machen. Leider kam darauf keine Antwort der Polizei und der Fall ist immer noch offen.

Im Juni kontaktierte Kurt Deuring nochmals seinen Ansprechpartner bei der Strafabteilung. Da dieser mittlerweile aber schon pensioniert war, rief ihn der Leiter der Bezirkshauptmannschaft persönlich an. Auch dieser teilte Deuring mit, dass man gesetzlich nicht anders eingreifen könne. Der Fall wurde mittlerweile an die Gesetzgebungsstelle weitergeleitet, damit es zumindest zukünftig für derartige Fälle eine rechtliche Handhabe geben könnte.
VOL.AT hat sich sowohl bei der Polizei als auch bei der Stadt Bregenz über den Vorfall erkundigt. Der Pressesprecher der Stadt Bregenz berichtet, dass das ein klarer Fall für die Bezirkshauptmannschaft ist und die Stadt selbst nicht eingreifen kann.
(VOL.AT)