Bregenz bis Wien: Sechs Monate Totalsperre auf Weststrecke angekündigt

Die Bahnverbindung von Wien nach Bregenz gilt als Rückgrat des österreichischen Schienenfernverkehrs. Ab Juni 2026 wird diese Verbindung jedoch stark beeinträchtigt. Zunächst wird die Strecke Passau–Nürnberg saniert.
Im ersten Halbjahr 2027 folgt eine Totalsperre der Verbindung Salzburg–Kufstein, dem sogenannten Deutschen Eck. Das bedeutet für Reisende aus Vorarlberg: Züge müssen über Bischofshofen umgeleitet werden – mit einer Verlängerung der Fahrzeit um rund 90 Minuten.
Erste Verzögerungen bereits 2026 spürbar
Auch im zweiten Halbjahr 2026, wenn die Bauarbeiten in Deutschland beginnen, verlängern sich die Fahrzeiten bereits spürbar – um bis zu 30 Minuten. Die ÖBB informierten darüber, dass während dieser Zeit weiterhin über das Deutsche Eck gefahren werde, jedoch mit Einschränkungen. Ab Februar 2027 erfolgt dann die vollständige Sperre der Strecke Salzburg–Kufstein.
Folgen für Vorarlberger Reisende
Besonders für Bahnreisende zwischen Bregenz und Wien sind die Auswirkungen gravierend. Die wichtigsten Railjet-Verbindungen werden entweder umgeleitet oder durch Schienenersatzverkehr ersetzt. Die private Westbahn kündigte ebenfalls an, betroffene Abschnitte mit Bussen zu überbrücken.
Auch die Strecke Richtung Zürich ist betroffen, da der Transitverkehr durch Tirol und Süddeutschland eingeschränkt wird.
Infrastruktur überlastet – Salzburg am Limit
Die geplanten Umleitungen belasten die Infrastruktur im Salzburger Flachgau besonders stark. ÖBB und Westbahn müssen zahlreiche Fernverbindungen streichen, um den Nahverkehr aufrechtzuerhalten.
Salzburgs Verkehrslandesrat Stefan Schnöll erklärte: "Die Aufrechterhaltung des Nah- und Regionalverkehrs hat für mich oberste Priorität." Um dieses Ziel zu erreichen, verzichten die Bahnbetreiber auf 18 Fernverkehrsverbindungen zwischen Salzburg und Linz.
Langfristig mehr Qualität im Bahnverkehr?
Trotz der Einschränkungen betonen die ÖBB den langfristigen Nutzen der Bauarbeiten: "Die Investitionen der Deutschen Bahn sind wichtig, um die Qualität im Bahnverkehr nachhaltig zu verbessern", so ÖBB-Chef Andreas Matthä. Dennoch: Für Bahnreisende aus Vorarlberg bedeutet das bis Mitte 2028 zahlreiche Umwege, Ersatzverkehre und spürbare Verspätungen.
(VOL.AT)