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Brandstiftung in WU - Noch keine Spur

&copy APA / HERBERT PFARRHOFER
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Noch keine „heiße“ Spur gab es am Donnerstag zu dem oder den Brandstiftern, die in der Nacht auf Mittwoch Teile des von Wirtschaftsuniversität (WU) und Universität Wien genutzten Universitätszentrums Althanstraße 1 (UZA 1) am Alsergrund in Schutt und Asche gelegt hatten.

Die Polizei verfolgt mehrere Ermittlungsansätze und sieht sich mit einer Vielzahl von Hinweisen und Spuren konfrontiert. Eine Hoffnung der Kriminalisten fußt auf Aufnahmen aus den Überwachungskameras.

„Wir haben unzählige Stunden Bildmaterial, ich spreche von einer Menge von etwa 40 Gigabyte. Die Sichtung wird Tage in Anspruch nehmen“, sagte ein Ermittler der APA. Die Annahme: Sind der oder die Täter über einen der überwachten Bereiche wie die Garage gekommen oder gegangen, sind sie vermutlich aufgenommen worden.

Daneben untersucht die Brandgruppe der Kriminaldirektion 1 (Gruppe Ortner) rund 20 Hinweise, die bisher aus der Bevölkerung gekommen sind. Vier Kriminalisten sind auf den Fall angesetzt. Die Tatortgruppe hat ihre Erhebungen an Ort und Stelle weitgehend abgeschlossen, die vielen Spuren werden jetzt ausgewertet.

Die KD1-Brandspezialisten überprüfen weiters, wer alles leicht Zugang zu jenen Räumen gehabt hat, in denen das Großfeuer seinen Ausgang genommen hat. Vier Flammenherde sind gefunden worden, der größte befand sich in der Biologie-Bibliothek der Universität Wien, die sich im selben Gebäude befindet. Weiters erschnüffelten Polizeidiensthunde im Gang-Bereich der Stiegen B, C und D im ersten Untergeschoss Benzin. Papier und andere leicht entflammbare Materialen waren mit dem Brandbeschleuniger getränkt und angezündet worden.


Die Suche nach einem möglicherweise verdächtigen Besitzer eines Uni-Schlüssels sei allerdings „nur ein Denkansatz. Es ist nicht gesichert, dass der oder die Täter sich tatsächlich mit einem Schlüssel Zutritt verschafft haben“, betonte ein Kriminalist. „Es gibt in der Universität mehrere Zugänge, die ab einer gewissen Uhrzeit gesperrt sein müssten. Es ist aber nicht gesichert, dass das wirklich der Fall war.“

Das Motiv hinter der Brandstiftung lag im Dunkel. „Es ist noch in keiner Richtung einschränkbar“, betonte der Ermittler.

Hörsäle bleiben vorerst geschlossen

Die großen Hörsäle im Erdgeschoß sowie das Audi Max der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) dürften nach dem Brand in Teilen des Universitätszentrums Althanstraße 1 (UZA 1) noch längere Zeit gesperrt bleiben. In den kleineren Räumen in den oberen Stockwerken hofft man dagegen auf einen eingeschränkten Lehrbetrieb ab Montag, hieß es am Donnerstag auf APA-Anfrage aus der Uni. Genaueres könne man aber erst nach dem Ende der polizeilichen Ermittlungen an Ort und Stelle und einer Begehung sagen. Derzeit rechne man mit einem Abschluss der kriminaltechnischen Aufnahmen bis ca. 16.00 Uhr.

Erst daran anschließend können Techniker und Statiker in das Gebäude. Bei einer Krisensitzung am Abend soll dann geklärt werden, ob die Uni-Angestellten am Freitag wieder ins Haus dürfen. Ob am Montag ein eingeschränkter Lehr- und Studienbetrieb möglich sein wird, hängt sowohl von der Statik als auch von der Luftqualität ab.

Weiteres Problem: Da eine Wasserleitung geplatzt ist, gibt es nur teilweise Wasser – sprich eine WC-Benutzung ist vorerst zum Teil nicht möglich. Geflickt werden kann das Loch frühestens nach Abschluss der Polizei-Arbeiten, also in der Nacht auf Freitag. Auch Brandmeldeanlagen sind kaputt.

Die großen Hörsäle sind zum Teil verrußt und müssen gereinigt werden. Mit einer Freigabe dürfte nach derzeitigem Stand eher erst nach Weihnachten zu rechnen sein. In kleineren Hörsälen bzw. Seminarräumen im vierten und fünften Stock könnten unter Umständen aber bereits am Montag wieder Lehrveranstaltungen stattfinden, falls Luftqualität und Statik es zulassen, so WU-Sprecher Andreas Weigel.

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