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Brandstiftung in Wien: Drei Männer für 63 Fälle festgenommen

Das Täter-Trio soll insgesamt 63 Fälle von Brandstiftung an Fahrzeugen und Co. begangen haben
Das Täter-Trio soll insgesamt 63 Fälle von Brandstiftung an Fahrzeugen und Co. begangen haben ©BPD Wien (Symbolbild)
Seit Oktober häuften sich Fälle von Brandstiftung in Wien. In insgesamt 63 Fällen wurden Fahrzeuge und Müllcontainer angezündet. Nun hat die Polizei das mutmaßliche Täter-Trio festgenommen.
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Sämtliche Brände wurden in den Bezirken Favoriten und Wieden gelegt. Das Wiener Landeskriminalamt hat die Serie von insgesamt 63 Brandstiftungen geklärt, durch die seit 1. Oktober in diesen Bezirken beträchtlicher Sachschaden angerichtet worden war.

Durch Brandstiftung auch Personen verletzt

Neben dem entstandenen Sachschaden wurden auch zahlreiche Personen verletzt und viele weitere großer Gefahr ausgesetzt. Als Tatverdächtige sind kurz vor Weihnachten drei Männer festgenommen worden. Das gab die Polizei am Donnerstag bekannt. Ihnen wird vorgeworfen, vor allem Müllcontainer in Brand gesetzt zu haben.

Im Dezember ist es in Favoriten dadurch zu zwei Wohnhausbränden gekommen, bei denen mehrere Personen Rauchgasvergiftungen erlitten. Darüber hinaus sollen dieselben Täter auch Brandstiftung an mehreren Fahrzeugen begangen haben.

Polizei konnte kein Motiv finden

Die Serie nahm am 1. Oktober ihren Anfang, als die Männer begannen vor allem Müllcontainer – aber auch Mopeds und Kleinmotorräder – in Brand zu stecken. In der Folge häuften sich die Delikte nicht nur, sie wurden auch gefährlicher. Im Dezember zündeten die Verdächtigen etwa neben einem Container im Mistkübelraum eines Hauses in Favoriten auch einen abgestellten Kinderwagen an. Durch die extrem starke Rauchentwicklung mussten die Bewohner von der Feuerwehr mit Drehleitern geborgen werden. Sechs Personen erlitten Rauchgasvergiftungen.

Bei den Taten kristallisierte sich bald ein Muster heraus: Die Brandstiftungen wurden stets zwischen 22.00 und 6.00 Uhr in der Nähe von Triester-, Favoriten- und Raxstraße begangen. Neben der Ermittlungsarbeit verstärkte die Polizei entsprechend die Streifentätigkeit. Am 22. Dezember wurden von der Exekutive die drei Männer unweit eines Tatortes angehalten. Auf einen der Verdächtigen hatte die Polizei durch ihre Recherchen bereits ein Auge geworfen. “Das letzte Zündhölzl hat uns aber gefehlt”, sagte Winkler.

Zündeln aus Frust über die Lebenssituation

Im Zuge der Einvernahmen zeigten sich die Männer (zwei 19-Jährige und ein 42-Jähriger) geständig. Die jungen Erwachsenen waren mit dem 42-Jährigen befreundet und übernachteten aufgrund schwieriger Wohnsituationen öfters bei ihm. Laut Winkler sind alle arbeitslos und dürften aus einem Frust-Bündel aus Langeweile, schlechten Lebensumständen und tristen Verhältnissen gehandelt haben. Nur einer der Festgenommenen könnte auch eine pyromanische Neigung haben.

Einen richtigen Rädelsführer gab es bei dem Trio nicht. Der 42-Jährige dürfte aber “eine schlechte Vorbildfunktion gehabt haben”, wie Franz Panzenböck, Leiter der ermittelnden Gruppe, sagte. Neben den Brandstiftungen könnten die Männer auch in großem Stil in Autos eingebrochen haben. Hier sind die Ermittlungen laut Polizei aber erst ganz am Anfang.

Dass gleich drei Personen an der Serie beteiligt waren, war für die Polizei überraschend. In der Regel sind Brandstifter Einzeltäter. 

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