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Brandanschlag bei kurdisch-türkischem Verein in Wien

Das Feuer in Eingangsbereich des Ernst-Kirchweger-Hauses griff bereits auf die Holzstiege über.
Das Feuer in Eingangsbereich des Ernst-Kirchweger-Hauses griff bereits auf die Holzstiege über. ©APA/HERBERT PFARRHOFER
In Wien-Favoriten kam es am Dienstagabend zu einen Brandanschlag auf einen kurdisch-türkischen Verein. Laut Angaben des Vereins bestand "massive Gefahr" für die Vereinsmitgleider, die Hausbewohner und die Anrainer.

Ein linker kurdisch-türkischer Verein in Wien-Favoriten berichtet von einem Brandanschlag auf seinen Sitz. Bei dem Vorfall am gestrigen Dienstag habe das im Eingangsbereich des Ernst-Kirchweger-Hauses gelegte Feuer bereits auf die Holzstiege übergriffen, teilte der Verein VTID (Verein der Arbeiter*innen aus der Türkei in Wien) am Mittwoch in einer Aussendung mit.

"Massive Gefahr" bei Brandanschlag in Wien

Die anwesenden Vereinsmitglieder, die Bewohnerinnen des Hauses und die Anrainerinnen seien "in massive Gefahr" gebracht worden, teilte Vereinsvorsitzende Nadir Aykut mit. "Die Täter flohen nach der Aktion. Wir waren im oberen Stock und haben Rauch wahrgenommen. Bevor sich das Feuer weiter verbreitete, konnten wir es löschen."

Anschlag kurz nach der Pressekonferenz des Innenministers

Der Anschlag habe sich wenige Stunden nach der Pressekonferenz von Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) über türkische Geheimdienstaktivitäten in Österreich ereignet. Deshalb sei "nicht schwer zu erraten, wer diesen Brandanschlag verübt hat", so Aykut, der "zunehmende ausländerfeindliche bis offen rechtsradikale Hetze unterschiedlicher Couleurs" beklagte und konkret die "Identitären" sowie die türkischen Rechtsparteien AKP und MHP anführte.

Von der Wiener Polizei waren zunächst keine Informationen zu dem Vorfall zu erhalten.

Polizei: Zettel angezündet

Eine Sprecherin der Wiener Polizei bestätigte am Mittwochnachmittag auf APA-Anfrage zum vermeintlichen Brandanschlag beim kurdisch-türkischen Verein, "dass es gestern eine Amtshandlung gegeben hat". "Ein oder mehrere bislang unbekannte Täter dürften laut erster Erkenntnis einen Zettel auf einer Anschlagtafel angezündet haben. Dabei entstand leichter Sachschaden", hieß es.

Die Ermittlungen seien im Gange, teilte die Pressesprecherin mit. Nicht beantwortet wurde die Frage, ob das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) in die Ermittlungen involviert ist.

(APA/Red)

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