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Brand auf WU-Baustelle in Wien: Gutachter wird eingesetzt

So sieht es auf der WU-Baustelle nach dem Großbrand aus
So sieht es auf der WU-Baustelle nach dem Großbrand aus ©BPD Wien
Nachdem sich am frühen Donnerstagabend der spektakuläre Brand auf der WU-Baustelle in Wien ereignete, können die Bauarbeiten auf dem Gelände nun fast ungestört weitergehen. Ein Gutachter soll nun klären, wie es zu dem Feuer kam, und die Höhe des entstandenen Schadens feststellen.
Großbrand beim WU-Campus
Details zum Großeinsatz
Brandursache vermutet
Ein Bauarbeiter verletzt
Bilder vom Großbrand
Rauchsäule über Wien

Der Großbrand auf der WU-Baustelle in der Leopoldstadt beunruhigte am Donnerstag die Bundeshauptstadt – die Rauchsäule war bis nach Niederösterreich zu sehen. Am Freitag gingen die Arbeiten jedoch nahezu ohne Unterbrechung weiter. Lediglich der unmittelbare Bereich auf der Baustelle der neuen Wiener Wirtschaftsuniversität (WU), wo am Donnerstag das vermutlich durch Flämmarbeiten ausgelöste Feuer getobt hatte, war laut Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) gesperrt. Dort sollte ein Gutachter Brandursache sowie Schadenshöhe ermitteln. Derzeit wird davon ausgegangen, dass der entstandene Sachschaden beträchtlich war.

Derzeitiger Ermittlungsstand zum Feuer auf der WU-Baustelle

Das Feuer war am Nachmittag auf dem WU-Dach in der Messestraße/Südportalstraße ausgebrochen und hatte gegen 16.45 Uhr zu einem Großeinsatz von Feuerwehr (Alarmstufe 2) und Rettung geführt. Ein Arbeiter musste mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Spital eingeliefert werden. Die hohe Rauchsäule war weithin zu sehen – in der Einsatzzentrale der Feuerwehr liefen die Telefone heiß. Es wurde eine Mehrzahl der sonst üblichen Anrufe registriert.

Die Flammen hatten im Dachbereich der WU-Baustelle, vermutlich durch Flämmarbeiten, ihren Ausgang genommen. Nach Angaben der Polizei waren zwei Arbeiter gegen 16:40 mit diesen Arbeiten auf dem Dach beschäftigt gewesen, wodurch mehrere Styroporplatten in Brand gerieten. Trotz der Löschversuche seitens der beiden Arbeiter breitete sich das Feuer rasch über mehrere Stockwerke des Gebäudes aus. Es kam zu einem ausgedehnten Brand von Isoliermaterial, Teerpappe und ungefähr 500 Kilogramm Styroporplatten auf einer Fläche von rund 500 Quadratmetern, teilte die Feuerwehr in einer Aussendung mit. Rund 100 Arbeiter waren zu diesem Zeitpunkt im Bauabschnitt W2 beschäftigt. Sie konnten sich bereits vor dem Eintreffen der Feuerwehr in Sicherheit bringen. Das fünfte und sechste Obergeschoß wurden vom Feuer erfasst.

Ein Arbeiter beim Brand verletzt

Von den rasch eingetroffenen Einsatzkräften wurde sofort mit den nötigen Evakuierungsmaßnahmen begonnen und der Bereich Südportalstraße / Messestraße und Rotundenplatz großräumig abgesperrt. Der Brand forderte auch einen Verletzten: Ein 44-jähriger Arbeiter war während des Feuers aus dem Gebäude gelaufen, wollte dann aber noch seine Niveliermaschine in Sicherheit bringen und rannte zurück in den 2. Stock. Er musste mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gebracht werden.

Die Flammen wurden bald unter Kontrolle gebracht, um 17.45 Uhr konnte auf der WU-Baustelle “Brand aus” gegeben werden. Die Nachlöscharbeiten dauerten jedoch am Abend noch an. Und in den Nachtstunden kontrollierte die Feuerwehr den Bauabschnitt auf etwaige Glutnester.

Errichtung des Campus soll sich nicht verzögern

Laut Ernst Eichinger, Sprecher der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), werde sich die Errichtung der neuen WU durch den Brand nicht verzögern. Gesperrt wurde lediglich ein Viertel von W2, das wiederum nur einer von insgesamt sechs Bauabschnitten ist. Die Institute für Wirtschafts-und Sozialrecht sollen in dem betroffenem Gebäudekomplex untergebracht werden. Als Architekten zeichnen dafür Peter Cook und sein CRABstudio verantwortlich.

Die Gesamtkosten betragen 490 Millionen Euro zuzüglich 46 Millionen Euro Einrichtungskosten. Ab dem Wintersemester 2013 sollen die sechs Gebäudekomplexe Platz für 27.000 Studenten bieten – und nachdem die Arbeiten auf der WU-Baustelle ja auch nach dem Brand plangemäß weitergehen können, sollte deren rechtzeitigem Einzug nichts im Wege stehen.

(apa/red)

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