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Brand-Anschläge: Innenministerium vermutet PKK-Sympathisanten

Hinter den jüngsten Anschlägen auf türkische Einrichtungen in Wien und Salzburg vermutet das Innenministerium Sympathisanten der "Arbeiterpartei Kurdistans" (PKK).

Von der Türkei, aber auch von der Europäischen Union wird die PKK als Terrororganisation eingestuft. Indizien für die Planung durch der PKK nahe stehende Personen seien ähnliche Vorfälle im Ausland und der Zeitpunkt der Anschläge, sagte Ministeriumssprecher Rudolf Gollia am Dienstag.

Am Wochenende waren in der Nacht Brandanschläge auf einen türkischen Sport- und Kulturverein in Wien-Hernals und auf das türkische Konsulat in der Stadt Salzburg verübt worden. Verletzt wurde bei den Vorfällen niemand. Am Dienstag wurde bei einem Brandanschlag auf die türkische Botschaft in Helsinki ein Mitarbeiter verletzt. Am Wochenende wurden auf ein türkisches Café in Basel und auf ein türkisches Reisebüro in Bern Anschläge verübt.

In den vergangenen Tagen hatten zudem in der Türkei und anderen Ländern Sympathisanten der PKK für die Freilassung des inhaftierten Führers der Organisation, Abdullah Öcalan, demonstriert.

Die Spannungen zwischen kurdischen Organisationen und türkischen Behörden sind zudem wegen der Kämpfe im Grenzgebiet zwischen der Osttürkei und dem Irak gestiegen, seitdem die türkische Armee dort gegen Stellungen der PKK vorgeht. Bei diesen Gefechten starben bereits Hunderte Menschen.

Die Türkei macht die PKK für den Tod von mehr als 40.000 Menschen verantwortlich, seit die Gruppe den bewaffneten Kampf 1984 aufnahm. Die im türkischen Parlament vertretene Kurdenpartei DTP wird von den Behörden in Ankara verdächtigt, verlängerter Arm der PKK zu sein. Die DTP wiederum wirft der Türkei vor, die Kurden weiterhin zu unterdrücken.

Nach Angaben Gollias ist die PKK in Österreich “als Organisation nicht existent”. Unter den Kurden hat die Bewegung aber zahlreiche Sympathisanten, was nicht zuletzt bei Demonstrationen zum Ausdruck kommt, bei denen PKK-Fahnen und Öcalan-Porträts gezeigt werden.

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