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BP-Wahl 2022: So könnte der Stimmzettel aussehen

Diese Woche startet das Sammeln von Unterstützungserklärungen zur BP-Wahl.
Diese Woche startet das Sammeln von Unterstützungserklärungen zur BP-Wahl. ©APA
Der Stimmzettel für die Bundespräsidenten-Wahl wird heuer wohl nicht ganz so lang werden wie 2016. Damals brachten insgesamt sechs Kandidaten die notwendigen 6.000 Unterstützungserklärungen zusammen.

Neben Alexander Van der Bellen kann dieses Mal auch FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz fix mit dem Überschreiten dieser Hürde rechnen. Diesbezügliche Chancen haben wohl auch Bierpartei-Chef Dominik Wlazny und MFG-Vorsitzender Michael Brunner, ebenso Ex-FPÖ- und Ex-BZÖ-Politiker Gerald Grosz.

Darüber hinaus bekundeten auch mehrere Einzelpersonen und Vertreter kleinerer Initiativen ihr Interesse an einer Kandidatur. Für sie wird das Überwinden der Hürde - 6.000 Unterstützungserklärungen bis 2. September zu sammeln - aufgrund mangelnder Strukturen freilich weit schwieriger werden.

20 Personen haben Interesse an Kandidatur bei BP-Wahl 2022

Insgesamt taten bisher knapp 20 Personen ihr Interesse an einer Kandidatur kund. 15 öffentlich weniger bekannte Einzelkämpfer oder Bewerber werben aktuell über soziale Medien und Webseiten um Unterschriften - Helga Egger, Mark Hanno Fessl, Franz Gollowitsch, Konstantin Haslauer, Oliver Hoffmann, Rudolf Remigius Kleinschnitz, Gerhard Kuchta, Robert Marschall, Wolfgang Ottowitz, David Packer, Barbara Rieger, Thomas Schaurecker, Johann Peter Schutte, Hubert Thurnhofer, Anatolij Volk.

Zu den bekannteren der "Kleinen" zählt Robert Marschall, der bei der EU-Wahl 2014 als Spitzenkandidat mit der Liste "EU-Stop" fast 78.000 Wähler ansprach. Die Hürde für die Kandidatur zur Bundespräsidentschaftswahl hat er allerdings trotz mehrmaliger Versuche noch nie genommen. Entgegen seiner ursprünglichen Ankündigung doch keinen neuerlichen Versuch starten wird der pensionierte Richter Martin Wabl; bisher bemühte er sich viermal (vergeblich) um den Sprung auf den Hofburg-Stimmzettel.

Bei der Präsidentschaftswahl 2016 standen neben dem aktuellen Amtsinhaber Van der Bellen auch Norbert Hofer, Rudolf Hundstorfer, Andreas Khol, Irmgard Griss und Richard Lugner auf dem Stimmzettel. Sie alle konnten ausreichend Wahlberechtigte dazu bewegen, am Gemeindeamt vorzusprechen und ihre dort beglaubigte Unterstützungserklärung zur Verfügung zu stellen.

Sammeln von Unterstützungserklärungen bis 2. September

Für die nun bevorstehende BP-Wahl am 9. Oktober 2022 haben die potenziellen Kandidaten bis Montag, 2. September, Zeit zum Sammeln. Um 17 Uhr endet die Frist für die Einreichung der Wahlvorschläge - und damit auch für die Abgabe der mindestens 6.000 Unterschriften. Allerdings: Es besteht noch die Möglichkeit einer Nachfrist, die wohl am 6. September (24 Uhr) enden wird - Details dazu legt die Wahlbehörde erst fest.

Wie viele Unterschriften die Kandidaten eingereicht haben, zählte die Bundeswahlbehörde nicht aus - nur, ob die nötigen 6.000 erreicht wurden. Die über die entscheidende Marke hinausgehende Zahl der Unterstützer hat rechtlich auch keine Relevanz. Bei der Bundespräsidentenwahl werden die Kandidaten am Stimmzettel strikt nach Alphabet aufgelistet. In der Regel veröffentlichen die Bewerber ihre Stimmen aber selbst.

Das Intersse an der Bundespräsidenten-Wahl 2016

Von den bis (inklusive) 2016 insgesamt 36 Bewerbern hatten streng genommen neun bei ihrem Antritt keine Nationalratspartei im Hintergrund - freilich ist die Abgrenzung hier nicht immer klar zu ziehen. So könnte man etwa Freda Meissner-Blau, die sich 1986 auf die schon formierten Grünen stützen konnte (die wenige Monate später ins Parlament einzogen) als weitere "parteifreie" Kandidatin gelten lassen. Der frühere Grünen-Chef Van der Bellen wiederum wurde 2016 zwar nicht offiziell von seiner Partei nominiert, aber tatkräftig - auch finanziell - unterstützt. Außerdem wurden einige amtierende Präsidenten bei ihrer Wiederkandidatur nicht mehr von nur einer Partei nominiert - oder traten als Unabhängige an.

Dass es mehrere der unbekannteren Kandidaten auf den Stimmzettel schaffen, ist wohl nicht allzu wahrscheinlich. Damit wird die Zahl von sechs Bewerbern von 2016 voraussichtlich nicht erreicht oder überboten werden. Vor 2016 bestand bisher nur ein weiteres Mal eine derart große Auswahl - nämlich bei der ersten Volkswahl im Jahr 1951. Damals hatten alle vier Nationalratsparteien (ÖVP, SPÖ, FPÖ und KPÖ) Kandidaten im Rennen - und daneben gab es zwei unabhängige, Ludovica Hainisch vom Ergokratischen Verband aller Schaffenden und den Privatmann Johannes Ude.

Die meisten "Unabhängigen" - nämlich drei - gab es 1998, als die SPÖ bei der Wiederwahl Thomas Klestils (ÖVP) auf einen Gegenkandidaten verzichtete. Damals gelang Gertraud Knoll (deren Antreten allerdings auch einige Abgeordnete von SPÖ, Grünen und LIF unterstützt hatten) auch der Unabhängigen-Rekord von 13,6 Prozent.

(APA/Red)

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