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"Boti" Rang 7 in Doppelverfolgung

Die Hoffnungen der Italiener auf das erste Langlauf-Gold der Winterspiele haben sich nicht erfüllt, die Goldmedaille in der Doppelverfolgung sicherte sich überraschend der Russe Jewgenij Dementjew.

Der 23-Jährige setzte sich am Sonntag in Pragelato nach 15 km klassisch und 15 km Skating im Sprint vor dem Norweger Frode Estil (0,6 zurück) und dem Italiener Pietro Piller Cottrer (0,9) durch. Michail Botwinow belegte nach starkem Rennen den unbedankten siebenten Platz (+7,7), Martin Tauber landete an der 17. Stelle (+27,8).

Botwinow, vor vier Jahren Olympia-Zweiter über 30 km Skating, präsentierte sich zum Auftakt trotz einer Verkühlung erneut in Topform. Der 38-jährige hielt sich mit perfektem Material durchwegs in guter Position in der Spitzengruppe und befand sich im letzten, harten Anstieg ganz vorne. „Da habe ich noch an eine Medaille geglaubt“, erklärte Botwinow, der die Entscheidung mangels Endschnelligkeit vor dem finalen Sprint suchen musste. Doch ein Loch, das vor dem Läufer vor ihm entstand, war nicht mehr zu schließen. „Am Schluss hat doch etwas die Substanz gefehlt“, sagte er.

Beim Achten der WM in Oberstdorf 2005, wo das Rennen ähnlich verlaufen war, schwang doch auch etwas Enttäuschung mit. „Sicher ist das eine super Platzierung, die man erst erkämpfen muss, überhaupt in meinem Zustand. Aber bei Olympischen Spielen zählt das nichts“, meinte der Staffel-Weltmeister von 1999. Die Entscheidung für einen Start war wegen der Erkältung erst knapp vier Stunden vor Beginn gefallen, nun heißt es abwarten, wie sich die Belastung auswirkt. Botwinow ist Leistungsträger in der Staffel am Sonntag (19.2.).

Martin Tauber hat einen vierten und einen zweiten Weltcup-Platz vorzuweisen, doch in diese Regionen vermochte der 29-jährige Seefelder diesmal nicht vorzustoßen. Ein Missgeschick gleich nach dem Start hatte Substanz gekostet. „Endlich hatte ich einmal einen vorderen Platz in Reihe zwei, doch Frode Estil ist vor mir gestürzt und mein Stock ist gebrochen“, sagte Tauber, der erst nach einigen hundert Metern Ersatz bekam und sich zehn Kilometer lang von Position 50 vorkämpfte.

Beim Wechsel (Kilometer 15) war er Achter und voll bei den Besten dabei, doch der Skating-Abschnitt mit der langen Steigung lag ihm nicht optimal. „Im letzten Anstieg bin ich explodiert, die Oberschenkel waren blau“, sagte der Tiroler, war aber für den weiteren Verlauf optimistisch. „Die Form passt. Am Montag werden wir über ein Antreten über 15 km entscheiden.“ Dieses Rennen geht am Freitag, nur zwei Tage vor der Staffel in Szene, für die Tauber als Startläufer gesetzt ist.

Das Finale hatte es in sich. Auf der letzten Abfahrt fuhren 15-km-Skating-Weltmeister Piller Cottrer und Giorgio di Centa (schließlich Vierter) mit dem Schweden Anders Södergren (5.) an der Spitze, doch Dementjew fixierte dank eines überragenden Sprints seinen Erfolg. Der frühere Junioren-Weltmeister hatte im März 2005 seinen bisher einzigen Weltcupsieg gefeiert (Verfolgung) und war in dieser Disziplin im Olympia-Winter Weltcup-Zweiter im Val di Fiemme. Estil hatte nach dem Sturz am Start wegen eines Skiwechsels eine Minute (!) verloren, kämpfte sich wieder heran und eroberte wie 2002 Silber.

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