“Die USA sind zur Zeit nicht bereit, den österreichischen Diplomaten Valentin Inzko für das Amt des Hohen Repräsentanten zu unterstützen”, berichtete heute, Donnerstag, die bosnische Tageszeitung unter Berufung auf Diplomatenkreise in Washington. Auch hätten die USA die Wiederaufnahme des Verfahrens zur Bestellung des Bosnien-Beauftragten verlangt, berichtete das Blatt.
Der EU-Außenbeauftragte Javier Solana hatte am Montag laut Pressberichten erklärt, dass sich die Außenminister der Union über den Hohen Repräsentanten für Bosnien-Herzegowina geeinigt hätten. Seinen Namen nannte Solana jedoch nicht. “Dnevni avaz” berichtete, dass der EU-Kandidat inzwischen auch die Unterstützung Moskaus und Ankaras, zwei Mitgliedern des Friedensimplementierungsrates, erhalten hat. Die USA seien jedoch um eine “stärkere politische Persönlichkeit, um einen Kandidaten mit größerem diplomatischen und politischen Ansehen” bemüht, damit er einen stärkeren internationalen Einsatz in Bosnien sichern könne, berichtete “Dnevni avaz”.
In EU-Kreisen in Brüssel wurde laut dem bosnischen Blatt am Mittwoch bestätigt, dass die Beratungen über den neuen Bosnien-Beauftragten weiterhin im Gang sind. Bisher wurde dieses Amt von Miroslav Lajcak ausgeübt, der vor einigen Wochen das Amt des slowakischen Außenministers übernommen hat.
Der 59-jährige Kärntner Slowene Inzko war von 1996 bis 1999 Botschafter in Bosnien-Herzegowina und leitet derzeit die österreichische Mission in Ljubljana (Laibach).