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Boomender Plant-Based-Food Market

Pflanzenmilch ist im Wachstum - das freut die Firmen Bosse.
Pflanzenmilch ist im Wachstum - das freut die Firmen Bosse. ©Daniela Lais
Die Zahlen für pflanzliche Produkte schnellen nach oben – das wird auf der ersten Plant Based World Conference&Expo in NYC gefeiert
NYC Plant Based Conference

Bregenz/New York. Die USA sind für die Europäer kulinarisch bekannt für saftige Fleischburger, gewichtige Steaks und ausladende BBQs. Wenig bekannt ist, dass der Markt an pflanzlicher Kost nicht nur jedes Jahr wachsende Verkaufszahlen feiert, sondern auch, dass vegane Lebensmittel mehr und mehr tierische Produkte aus den Regalen verdrängen. Laut Markforschungs- und Dateninstitut Nielsen, konnte der Markt an pflanzlichen Lebensmitteln im vergangenen Jahr um 20 Prozent zulegen, vergleichsweise zu einem zwei Prozentigem Wachstum in allen anderen Food-Sparten. Grund genug die erste pflanzliche Weltleitmesse und Konferenz in NYC zu veranstalten. The Plant Based Foods Association kurz PBFA, die 125 weltweit führende pflanzliche Lebensmittelfirmen vertritt, holte dafür nicht nur zahlreiche Firmen mit Neuprodukten, sondern auch namenhafte Sprecher ins Boot. „Unsere Mission ist es den pflanzlichen Lebensmittelmarkt zu promoten und zusammen mit den Firmen Fachpersonen und Konsumenten über die Vorteile pflanzlicher Kost aufzuklären“, so Michele Simon, Geschäftsführerin der PBFA.

Der Erfolgs-Burger

Zwei Tage lang bot die Plant Based World Conference&Expo im Jacob K. Javits Convention Center, in NYC die Möglichkeit vegane Nuss-Käse-Innovationen, pflanzlichen Thunfisch auf Erbsenprotein-Basis oder auch saftige pflanzliche Muffins und Kuchen ohne Ei und Milchprodukte zu verkosten. „Wir sind überall in den großen Märkten vertreten, die Kinder lieben unsere Muffins für die Schuljause und wir haben nicht nur vegane, sondern auch glutenfrei-vegane Produkte im Angebot“, erklärt Katie Grobman, von abe’s, die mit ihren pflanzlichen treats das vegane Kuchenangebot in den großen Lebensmittelmärkten verstärkt. Richtig spannend ging es auch in den Konferenzräumen zu. Mit Seth Goldman, Vorsitzender von Beyond Meat, der weltweit bekannten und erfolgreichen Pflanzenfleisch-Firma, die es sich auch auf dem Aktienmarkt gemütlich gemacht hat, konnte die PBFA einen Top Speaker gewinnen. Goldman sprach über die Gründungsphase seiner Tee-Firma, Honest Tea, die später an Coca Cola verkauft wurde und über die Schritte auf den Europäischen Markt. In Österreich und Deutschland ist der blutende (Rote Bete) Pflanzen-Burger mit dem tierischen Geschmack bereits in den Großmärkten (Metro) angekommen. In den USA schwimmt Goldman schon länger auf der Erfolgswelle. Die Lebensmittelriesen wie Safeway, Target oder Whole Foods verkaufen das vegane Burger Laibchen neben ihren Fleischprodukten und große Fast Food Ketten wie TGI Fridays, Carl´s Jr. aber auch diverse große Sportstadien versorgen das pflanzenbegeisterte Publikum.

Alles Hafer!

Eine weitere gewichtige Gesprächsrunde mit dem Titel Pflanzenmilch-Trends, moderiert von Kate Cox, New Food Economy Editor, ließ Julie Emsing Mann (Gobal Plant Protein Program Manager) und die beiden Pflanzenmilch-Bosse Mike Messersmith von der Haferdrink Firma Oatly und Sandeep Patel, von Califia Farms zu Wort kommen. 15% des Milchmarktes wird zwischenzeitlich von Pflanzendrinks ausgefüllt. Laut aktuellen Studien konsumieren 44% der milchkonsumierenden Amerikaner, sowohl Kuhmilch, als auch Pflanzenmilch. Marktforscher Nielsen zeigt in Umfragen einen Anstieg von 9% (von 3%) bei pflanzlicher Milch und einen Rückgang von 6% bei tierischer Milch. Wohl auch ein Grund warum Oatly, die Hafermilch aus Schweden, bei den Amerikanerin so beliebt ist, dass ein regelrechter Kampf darum entstanden ist. Mit der großen Nachfrage aus den USA war die Schwedische Hafermilchzentrale dermaßen überfordert, dass es zu Engpässen kam. Kunden waren bereit auf dem Schwarzmarkt bis zu 10$ und mehr für einen Liter der gefragten schwedischen Pflanzenmilch locker zu machen. „Das ist nicht unser Plan, wir möchten, dass Oatly überall verfügbar ist, zu einem erschwinglichen Preis. Wir haben erst vor kurzem unsere neue Fabrik in New Jersey eröffnet und können dort achtmal mehr Hafermilch produzieren um den Markt zu decken“, erklärt Mike Messersmith. Der Oatly US Geschäftsführer sieht noch große Chancen für den Markt. „Das ist alles erst der Anfang, wir haben noch viel vor“, so Messersmith. Die Zeichen stehen auf Aufbruch auf der großen Plant Based Conference in NYC. Der Termin für nächstes Jahr ist schon gesichert. Am 5. Und 6. Juni wird es im gläsernen New Yorker Convention Center mehr und mehr pflanzliche Ideen geben. Bis in einem Jahr hofft man auf weiteres Wachstum – die Zeichen der Zeit stehen so richtig gut.

Bericht: Daniela Lais

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