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Bombardier mit neuem Straßenbahnwerk

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Der kanadische Verkehrstechnikkonzern Bombardier baut ab kommenden September ein neues Straßenbahn- und Stadtbahnwerk. Es wird im Bezirk Donaustadt errichtet und ersetzt den alten Standort in Floridsdorf.

Die Gesamtinvestitionssumme beträgt 32 Mio. Euro. Rund 500 Arbeitsplätze würden damit gesichert, so Wirtschaftsstadtrat Sepp Rieder (S) am Freitag in einer Pressekonferenz.

Die neue Fabrik in der Hermann Gebauer Straße entsteht auf einem 37.500 Quadratmeter großen Grundstück. Die Produktionsfläche nimmt 12.700 Quadratmeter ein. Fertig werden soll sie im November 2007, und für Anfang 2008 ist die Übersiedlung geplant. Die Werkskapazität ist auf 70 Komplettfahrzeuge pro Jahr ausgerichtet. Mindestens 250.000 jährliche Produktionsstunden sind vorgesehen.

Wie auch jetzt in der Donaufelderstraße sollen im neuen Werk Dach- und Kabinenmodule montiert, Seitenwände gefertigt, die Fahrzeuge vernietet und ausgebaut werden. Wien ist mit Bautzen in Sachsen einer von zwei Straßenbahnstandorten von Bombardier Transportation. Zusätzlich wird in Mannheim die zugehörige Elektronik produziert.

Das Werk wird auf einem Grundstück errichtet, das dem Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF) gehört. Dieser ist auch zu 45 Prozent – und mit einer Einlage von 900.000 Euro – an der HGS Industrieanlagenerrichtungs- und Verwertungs-GmbH beteiligt. Privater Partner ist die Immo Result Property Development GmbH. Die HGS zahlt dem WWFF einen Baurechtszins, errichtet die Betriebsimmobilie und vermietet sie auf 20 Jahre an Bombardier. Die Höhe der Miete wurde nicht genannt.

Bombardier steckt nach eigenen Angaben 6 Mio. Euro in die neue Fabrik. Der Rest auf die Gesamtinvestitionssumme von 32 Mio. Euro wird durch Marktfinanzierungen aufgebracht, hieß es im Büro des Wirtschaftsstadtrats. Das Finanzierungsmodell sei „lupenrein vereinbar mit allen Regelungen der EU“, betonte Rieder in der Pressekonferenz.

Mit dem neuen Standort werde Bombardier um vieles konkurrenz- und wettbewerbsfähiger, so Rieder. Die alte, verwinkelte Fabrik – die früheren Lohner-Werke, die auch Motorroller produzierten – bestand bereits seit 1876. Sie wurde 1970 als erste Auslandsinvestition des kanadischen Konzerns übernommen und bedeutete den Einstieg von Bombardier in den Schienenfahrzeugbau, erklärte Germar Wacker, General Manager von Bombardier Transportation Austria.

Von Wien aus will das Unternehmen nicht nur den österreichischen Markt, sondern etwa auch Deutschland, Frankreich, die Schweiz sowie Übersee-Märkte bedienen. In der Bundeshauptstadt sind Bombardier-Fahrzeuge auf der U-Bahn-Linie U6 sowie auf der Badner Bahn im Einsatz.

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