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Bologna-Prozess: Konferenz und Demo

Studenten: Erlahmt der Protestwille?
Studenten: Erlahmt der Protestwille? ©APA (Archiv)
Der europaweite Hochschulreformprozess ("Bologna-Prozess") feiert sein zehnjähriges Voranschreiten mit einer Jubiläums-Konferenz in Budapest und ab Donnerstagabend in Wien. Die geplante Studenten-Großdemo in Wien fällt wohl kleiner aus als geplant und verzögert sich um eine Stunde.
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Mit der Aufnahme von Kasachstan als 47. Mitgliedsland im Bologna-Prozess hat am Donnerstag die zweitägige Jubiläums-Konferenz zum zehnjährigen Bestehen des neuen Bologna-Studiensystems in Budapest begonnen. “Der gemeinsame europäische Hochschulraum ist jetzt Realität, die Chancen für junge Menschen stehen im Mittelpunkt der Bologna-Idee”, betonte Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (V) bei der Eröffnung der Konferenz.

Für Karl ist der gemeinsame Hochschulraum “ein Eckpfeiler der Zukunft Europas und damit auch unserer Länder”. Mit der Aufnahme Kasachstans wachse der Hochschulraum weiter, für Karl “ein klares Signal, dass die Idee von Bologna weiter lodert und immer mehr Länder Feuer und Flamme für den Wissensstandort Europa sind”. Man müsse weiter an Kritikpunkten arbeiten, aber zugleich auch die großen Chancen in den Vordergrund stellen, die dieses einzigartige Projekt eröffne.

“Der Bologna-Prozess hat bedeutend mehr Vorteile gebracht als Probleme verursacht”, erklärte der ungarische Bildungsminister Istvan Hiller zum Auftakt der Konferenz. Die positiven Auswirkungen würden in den kommenden Jahrzehnten spürbar werden. Für die deutsche Bundesbildungsministerin Annette Schavan hat der europaweite Hochschulreformprozess “enorm viel bewegt”.

Donnerstag Nachmittag übersiedeln die Teilnehmer, darunter die Wissenschafts- bzw. Bildungsminister der Mitgliedsstaaten, nach Wien, wo am Abend ein Fest in der Hofburg und am Freitag eine Arbeitssitzung stattfindet.

In Wien verzögert sich inzwischen die für 15.00 Uhr geplante Studenten-Demonstration gegen Bologna. Der Abmarsch vom Westbahnhof soll nun frühestens um 16.00 Uhr erfolgen. Bisher haben sich rund 100 Demonstranten versammelt.

Der “Bologna-Prozess” hat die Schaffung eines europäischen Hochschulraums bis 2010 zum Ziel. Der Grundstein dafür wurde im Jahr 1999 gelegt, als die Bildungsminister von 29 europäischen Ländern die Bologna-Erklärung unterzeichneten, darunter auch Österreich. Die augenscheinlichste und fast alle Studenten betreffende Änderung durch den Bologna-Prozess betrifft die Studienstruktur und damit die Abschlüsse. Anstelle des zweigliedrigen Diplomstudiums (Abschlüsse im Regelfall Magister und Doktor) tritt in den meisten Fächern das dreigliedrige Bachelor/Master/PhD-System.

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