Bodensee-Pegel 25 Zentimeter unter Durchschnittswert

Der Bodensee-Pegel lag am Mittwoch in Bregenz rund 25 Zentimeter unter dem langjährigen Durchschnittswert von 314 Zentimeter, er erreichte damit jedoch einen ähnlichen Wert wie in den Jahren 2003 bis 2007. Bei den Flüssen wurde teilweise die Niederwasser-Marke unterschritten.
Zehn Zentimenter in einer Woche
Der Wasserstand des Bodensees nahm seit vergangener Woche um zehn Zentimeter ab, gegenüber dem historischen Minimalwert an einem 23. November (256 Zentimeter) bestand aber immer noch ein Polster von 34 Zentimeter. Auch in den Jahren 2003 bis 2007 hatte der Bodensee nicht mehr Wasser geführt, 2005 bewegte sich der Pegel gar im Negativ-Rekordbereich.
Flüsse führen wenig Wasser
Einige Flüsse unterschritten abschnittsweise die Niederwasser-Marke, darunter die Bregenzer- und die Dornbirnerach, andere lagen nur knapp darüber. Es sei bei den Fließgewässern aber nach wie vor ein Basis-Abfluss gegeben, hieß es aus der Abteilung Wasserwirtschaft im Amt der Vorarlberger Landesregierung. Dass die Flüsse so extremes Niederwasser führen, komme sonst in trockenen Sommermonaten vor.
In Niederösterreich hat die Trockenheit noch keine großen Auswirkungen auf die Wasserstände. In manchen Regionen ist sogar das Gegenteil der Fall, berichtete Michael Esterlus vom Hydrographischen Dienst des Landes von nach wie vor hohen, über den mittleren Werten liegenden Grundwasserständen im Tullner- und Marchfeld (die langanhaltende Problematik hat in der Vergangenheit etwa bei Absdorf und Stockerau Abpumpmaßnahmen erfordert, Anm.).
Die Niederschläge von Mitte Oktober würden noch nachwirken. Niedrigere Pegel wiesen allerdings die aus den Alpen kommenden Flüsse auf. So sei die Traisen, an der die Landeshauptstadt St. Pölten liegt, nicht weit vom Tiefststand entfernt. Die Donau führt ausreichend Wasser für die Schifffahrt.
Die Pegelstände der Flüsse und Seen in Tirol befinden sich weitgehend auf Normalniveau, sagte Klaus Niedertscheider vom hydrographischen Dienst des Landes. Vor allem der Pegelstand des Inn sei “nahe am Mittelwert”. Das liege unter anderem daran, dass er viele Zubringer habe. Viele Bäche und Flüsse würden zum Teil große Einzugsgebiete mit Gletschern aufweisen. Der Trend bei den Tiroler Seen gehe etwas mehr in Richtung zu Werten unter dem Mittel, sei aber derzeit nicht dramatisch.