So wendete sich die 38-Jährige bereits 2009 an das Frauenhaus Mödling und an die Gewaltschutzzentren. Vermutlich war ihr Mann bereits damals weggewiesen worden. Rösslhumer betonte weiters, dass das Paar danach offenbar wieder einige Zeit zusammengelebt habe, bis es vor kurzem zur Scheidung gekommen sei. Danach seien immer wieder anonyme Anrufe bei der 38-Jährigen eingegangen, wobei der Verdacht nahe liege, dass diese von ihrem Ex-Mann stammten. Die Frau habe dies auch bei der Polizei angezeigt. Details dazu wusste Rösslhumer allerdings nicht.
“Männer müssen früher aufgefangen werden”
“Die Männer ertragen den Verlust nicht”, analysierte die Geschäftsführerin der AÖF. Sie konstatierte allerdings zunehmende Gewalttätigkeit: “Solche Bluttaten auf offener Straße sind etwas Neues – dass sie das so öffentlich machen.” Einer der wichtigsten Forderungen der AÖF sei, dass es mehr Prävention bei den Tätern geben müsse, so Rösslhumer. “Wir haben zu wenig Anti-Gewalttrainings.” Sinnvoll wären etwa verpflichtende Trainings bei Wegweisungen. “Die Männer müssen früher aufgefangen werden.”
Eine typische Trennungssituation sei etwa, dass Frauen den Männern noch eine Chance geben, “damit man zumindest im Guten voneinandergeht, dass man noch einmal darüber redet. Das ist aber oft eine Falle”, warnte Rösslhumer. Die AÖF könnten Frauen zwar in ihren Einrichtungen schützen. “Auf der Straße ist das aber nicht möglich. Da sind wir auf andere Organisationen angewiesen.”
Die polizeilichen Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Verbrechen waren am Donnerstagnachmittag weiterhin im Gang. Die Tatwaffe wurde sichergestellt. Die Staatsanwaltschaft ordnete die Einlieferung des Verdächtigen nach Abschluss der Erhebungen in die Justizanstalt Korneuburg an. Um die Buben kümmert sich laut ORF NÖ derzeit die Jugendwohlfahrt.