Blutspende beim Tierarzt: Wenn Haustiere Leben retten

Blutspender werden immer gesucht. Nicht nur für Menschen, sondern auch für ihre tierischen Begleiter.
Auch Tiere können Blut spenden
Wie wichtig Blutspenden für Tiere sind, weiß man auch in der Tierklinik Schwarzmann in Rankweil. Immer wieder werden Tiere vorbeigebracht, die aufgrund einer Erkrankung oder eines Unfalls auf eine Blutspende angewiesen sind. "Natürlich gibts ab und zu auch mal Bluttransfusionen für Tiere während er Operation", erklärt Dr. Karin Gasser, Fachtierärztin für Kleintiere.


"Manchmal haben wir zwei Bluttransfusionen in einer Woche"
"Blutbanken für Tiere gibt es schon, aber nur wirklich in großen Kliniken", gibt sie zu verstehen. Dort brauche man viel häufiger Blut und habe auch die Möglichkeit, es weiterzuverarbeiten und zu lagern. "Manchmal haben wir zwei Bluttransfusionen in einer Woche und dann haben wir mal vielleicht drei, vier Monate keine", verdeutlicht die Tierärztin im Gespräch mit VOL.AT. Daher verwende man nur Vollblut. Dieses kann bis zu vier Wochen gelagert werden. "Normalerweise nehmen wir aber nur Blut ab bei einem Spender, wenn wir das wirklich wissen, dass wir es jetzt brauchen", so Dr. Gasser.


Tierbesitzer können sich melden
Man sei hier auf spontane Tierbesitzer angewiesen, die im Notfall mit ihrem Vierbeiner vorbeikommen, um Blut zu spenden. In vielen Fällen kann so das Leben der betroffenen Tiere gerettet werden. Mittlerweile hat die Tierklinik eine Datenbank angelegt und einen Aufruf gestartete – in sozialen Medien und auf der eigenen Homepage. Besitzer können sich melden und ihre Katzen und Hunde als Spender zur Verfügung stellen. Ungefähr 20 Hunde und nicht ganz so viele Katzen stehen auf mittlerweile auf der Liste der möglichen Spender.
Die Voraussetzungen im Überblick


Auch bei Hund und Katze gibt es Blutgruppen, wie die Tierärztin erklärt. Hier werden daher bei den Tieren Blutgruppentests als Schnelltest durchgeführt. Auch, wie viel Blut gebraucht wird, spielt eine Rolle bei der Spendersuche. So kann ein großer oder ein kleinerer Blutspender organisiert werden. Tierische Blutspender müssen gewisse genaue Voraussetzungen erfüllen, wie Dr. Gasser zu verstehen gibt. Auch jetzt noch können Tiere hier angemeldet werden.

Dr. Gasser im VOL.AT-Gespräch
Wie eine Blutspende ablaufen könnte, zeigt Dr. Gasser im Video mit Julia und Hund Vram vor. Blut werde bei den Tieren an der Halsvene abgenommen. "Das tolerieren eigentlich die wenigsten Hunde ohne Sedierung", meint sie. Der tierische Blutspender wird im Regelfall sediert, außer es handelt sich um einen extrem braven Hund: "Wir hatten einen Spender, der hat einer ehemaligen Mitarbeiterin gehört. Der hat sich einfach auf den Tisch gelegt, wenn sie ihm das Kommando gegeben hat und er ist da ganz ruhig liegen geblieben, hat ein bisschen die Augen verdreht", schildert die Tierärztin. Auch, weil der Hund gewusst habe, dass er sich danach ein Spielzeug aussuchen könne.



"Jeder kann sich gerne melden"
Katzen sollten mindestens fünf Kilogramm und Hunde mindestens fünfundzwanzig Kilogramm schwer sein, um als Spender infrage zu kommen. "Ideal sind natürlich Spender, die schwerer sind", meint Dr. Gasser. Ein Hund mit 40 oder sogar 50 Kilo Gewicht wäre ein einwandfreier Spender. "Jeder kann sich gerne melden, der ein Tier hat und sagt, mein Tier käme dafür infrage." Besitzer und Tier sollten allerdings nicht zu weit weg wohnen: "Weil meistens, wenn wir eine Blutspende brauchen, dann brauchen wir sie innerhalb von ein, zwei Stunden", verdeutlicht Gasser.
(VOL.AT)