Ziel der Attentäter waren Passagiere für einen Flug nach Tel Aviv. Zwei der Wartenden – ein Wiener und ein Israeli – wurden bei der wilden Schießerei vor dem Check-In-Schalter der israelischen Fluggesellschaft “El Al” getötet.
Schwerverletzte bei Terroranschlag am Flughafen Wien
Über 40 Personen erlitten teils schwere Verletzungen, als fast 200 Schüsse fielen und vier Handgranaten explodierten. Eine weitere Passagierin aus Österreich erlag nach Wochen ihren schweren Verletzungen. Die Terroristen wollten mit den überlebenden Passagieren als Geiseln eigentlich die Maschine entführen und über Israel sprengen, hatten jedoch die Sicherheitsmaßnahmen unterschätzt. Diese waren jedoch unvergleichlich weniger streng als heute.
Die verletzten Attentäter flüchteten und rasten mit einem vor dem Flughafengebäude geraubten Auto los. Nach einer wilden Verfolgungsjagd auf der Bundesstraße 9 wurden die Terroristen schließlich in der Nähe von Fischamend von der Polizei gestellt. Bei einem erneuten Feuergefecht wurde ein Terrorist, der 25-jährige Abdel Aziz Merzoughi, getötet.
Attentäter erhielten lebenslang
Die beiden anderen schwer verletzten Palästinenser, der ebenfalls 25-jährige Tawfik Ben Ahmed Chaovali und der 26-jährige Mongi Ben Saadaoui, gaben auf. 1987 wurden beide von einem Wiener Gericht zu lebenslanger Haft verurteilt.
Während Saadaoui mittlerweile entlassen wurde und in seine Heimat zurückgekehrt ist, blieb sein Komplize Chaovali weiter gefährlich und machte auch später noch Schlagzeilen. 1995 flüchtete er aus der oberösterreichischen Strafanstalt Garsten, wurde jedoch bereits nach zwei Stunden wieder gefasst. Nach einem weiteren Fluchtversuch 1996, wo er mit einem Komplizen auch drei Frauen als Geiseln genommen hatte, wurde der weiterhin als gefährlich geltende Mann zu weiteren 19 Jahren Haft verurteilt. Der heute 55-Jährige sitzt nach wie vor in der Haftanstalt Stein ein.
Palästinensische Flüchtlinge verübten Anschlag
Bei den drei Attentätern handelte es sich um palästinensische Flüchtlinge aus den Lagern Sabra und Shatila. Die palästinensischen Flüchtlingslager im südlichen Stadtgebiet von Beirut erlangten 1982 nach einem grausamen Massaker an Zivilisten durch christliche Milizen während des libanesischen Bürgerkriegs traurige Berühmtheit. Für ihren Einsatz in Wien waren die jungen Männer im Libanon ausgebildet worden. Drahtzieher des Anschlags am Wiener Flughafen und eines zeitgleich am römischen Flughafen Fiumicino durchgeführten Attentats war der weltweit gesuchte Terrorführer Sabri al-Banna – besser bekannt als Abu Nidal.
(apa/red)