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Blum peilt Umsatzmilliarde an

Wenn Vorarlbergs Wirtschaft 2007 mit viel Optimismus ansteuert, ist dies wohl auch darin begründet, dass von den heimischen Unternehmens-Flaggschiffen sehr positive Signale ausgehen.

Höchst – Beschlägehersteller Blum beispielsweise baut buchstäblich auf den Standort, auf seine Vorteile und Vorzüge. „Wir haben im abgelaufenen Wirtschaftsjahr (per 30.6.06) Investitionen von 110 Mill. Euro getätigt, 75 Prozent davon in Vorarlberg. Auch im neuen Geschäftsjahr dürften wir auf dieses Volumen zusteuern, also das sechste Jahr in Folge 10 oder mehr Umsatzprozent in Wachstum, Neuentwicklungen, noch bessere Dienstleistung investieren. Und im Zuge dieser Expansions- und Innovationsstrategie haben wir allein in den letzten 12 Monaten am Heimatstandort 200 neue Arbeitsplätze geschaffen, Lehrlinge mit eingerechnet.“ Das berichteten anlässlich eines Gesprächs zum (Kalender-)Jahresausklang die Geschäftsführer Mag. Gerhard Blum, DI Herbert Blum und Dr. Hubert Ploner. Waren im alten Geschäftsjahr Kunststoffwerk Fussach (Werk 5) und Bregenz als Montage-, Produktions- und Logistikstützpunkt (Werk 4) Investitionsschwerpunkte, so stehen aktuell der Neubau der Verwaltung (bei Werk 2) sowie der Ausbau des Beschichtungs- und Fertigungs-Standorts Gaißau (Werk 6) im Investitionsfokus. Auch im Ausland nimmt global player Blum zur Absicherung seiner Pole-Position viel Geld in die Hand: Bei seiner US-Produktion etwa für neue Fertigungs- und Montagelinien, beim Vertrieb in den Ausbau eigener Standorte in Schweden, Russland und – brandneu – China. Bei Blum, wo man auch im laufenden Geschäftsjahr ca. 4 Prozent des Konzernumsatzes in Forschung & Entwicklung investiert, ist man zuversichtlich, erstmals die Umsatzschallmauer von 1 Mrd. Euro „zu durchstoßen, sofern uns nicht unerwartet große Markteinbrüche treffen“ (Gerhard Blum). Während hier Europa, und zwar insbesondere Deutschland, sehr gute Figur mache und auch Asien/Pazifischer Raum überwiegend gut performen, seien die massivsten Fragezeichen bei USA/Kanada angebracht. „Die Abkühlung des Immobilienmarktes, der im übrigen stark spekulationsbestimmt funktioniert, lässt uns auf der Hut sein. Nordamerika steht immerhin für ein Viertel unseres Gruppenumsatzes“, verdeutlichte er den Stellenwert. Um sich gegen die vor allem in China konzentrierten Produktplagiatoren zu wappnen, setzt Blum nicht nur auf permanente Produktinnovation, wie sie z. B. am neuen Klappensystem „Aventos“ ablesbar wird. „So ein Entwicklungsvorsprung ist nämlich beim Produkt selbst nur 6 bis maximal 12 Monate zu halten, dann platziert auch die Konkurrenz ähnliche funktionale Lösungen am Markt. Uns Punkto Dienstleistung zu kopieren, ist schon ungleich schwieriger, und am nachhaltigsten weisen wir Nachahmer sicher dadurch in die Schranken, indem wir per Präsenz in über 80 Ländern sozusagen Anspruch auf den jeweiligen Markt signalisieren“, wie Herbert Blum erläuterte. Als ein im Bemühen um Leadership nicht zu unterschätzendes strategisches Element bewertet Blum die im Unternehmen seit Jahren betriebene Bedürfnisforschung. „Kundennutzen stiften kann nur, wer Kundenprobleme identifiziert und sich kompromisslos deren Lösung und Behebung annimmt“, formulieren die Unternehmensinhaber und GF Ploner ihr Credo. Diese Bedürfnisforschung erstreckt sich auf – je nach Land anders ausgeprägte – Kochgewohnheiten ebenso wie auf demografische bzw. gesellschaftliche Trends. Auch dass Scharniere während ihrer durchschnittlichen „Lebenserwartung“ von 20 Jahren 200.000 Öffnungen „überstehen“ müssen, haben eingebaute Zähler in jenen 100 Küchen nachgewiesen, die Blum allein in Vorarlberg regelmäßig beobachtet und dokumentiert, um Daten zu analysieren und sie in lebensqualitätsfördernde Neuentwicklungen zu transferieren.

Blum-Fakten

  • Umsatz 2005/06: 962 Mill. Euro (+ 17 %)
  • Umsatzerwartung 2006/07: über 1 Mrd. Euro
  • Mitarbeiter aktuell: 4750 (Gruppe), davon Vorarlberg 3850 (+ 200 in 12 Monaten)
  • Produktionsstandorte: Österreich (6 Werke in Vorarlberg), USA (1), Brasilien (1), Polen (1)
  • Vertriebsstandorte: 18 weltweit, plus Vertretungen in über 80 Ländern weltweit
  • Umsatzvolumen von Vorarlberger Zulieferern an Blum: über 100 Mill. Euro jährlich
  • Blum brachte 2006 durch Geschäftskontakte 5100 Übernachtungen und bis zu 9000 Restaurantessen ins Land.
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