Serbiens Außenminister Vuk Jeremic schlug unterdessen seinen Amtskollegen in Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro und Mazedonien vor, das Gipfeltreffen, das eine “wichtige Etappe unserer gemeinsamen Geschichte” darstelle, gemeinsam vorzubereiten. Die ersten Signale aus Sarajevo und Podgorica seien positiv, berichtete “Blic” am Montag. In Zagreb reagierte auf das Angebot Belgrads zuerst nur Staatschef Stjepan Mesic. Es wäre absurd, würde sich nur Belgrad als einziger Nachfolger Ex-Jugoslawiens ausgeben, wurde Mesic von Medien zitiert.
In Mazedonien und Slowenien sind Reaktionen auf den Vorschlag Serbiens soweit völlig ausgeblieben. Skopje und Ljubljana haben im Unterschied zu Serbien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien und Montenegro, die einen Beobachterstatus bei den Blockfreien gewahrt haben, nämlich gar keinen Status in der Bewegung. Die Entscheidung über den Jubiläumsgipfel wird im kommenden Jahr gefasst werden.
Die Bewegung der Blockfreien war 1955 im indonesischen Bandung von dem damaligen indischen Ministerpräsidenten Jawaharlal Nehru und den Präsidenten Gamal Abdel Nasser (Ägypten) und Josip Broz Tito (Jugoslawien) gegründet worden. Sie verstand sich im Kalten Krieg als ein Gegengewicht zur westlichen NATO und dem inzwischen aufgelösten Warschauer Pakt, der die kommunistischen Staaten Osteuropas militärisch eng an die Sowjetunion band.