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Black Sabbath beim Nova Rock in Topform

Black Sabbath beim Nova Rock Festival 2014.
Black Sabbath beim Nova Rock Festival 2014. ©APA
Zum Finale des zehnten Nova Rock Festivals im burgenländischen Nickelsdorf gaben sich mit Black Sabbath die Urväter des Heavy Metal die Ehre. "Go crazy", rief Ozzy Osbourne und die Menge zeigte, dass sie sich ebenso wie die Band in Topform befand.
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Black Sabbath am Nova Rock

Sirenengeheul kündigte die Band an, die Ende der 60er-Jahre aus Birmingham ausgezogen war, um einen neuen Sound zu kreieren und damit die Rockwelt zu verändern. Großartige Platten, Drogenexzesse, Streitereien, Umbesetzung, weniger gute Alben, Wiedervereinigung, starkes Comeback im Studio und auf den Bühnen – so lässt sich die Geschichte von Black Sabbath in aller Kürze zusammenfassen. Aber eigentlich brauchte es nur das gestrige Konzert im Burgenland, um das Phänomen zu verstehen.

Black Sabbath am Nova Rock

Wuchtig donnerten die Bassläufe von Geezer Buttler, als Schreiber der großen Hits der Formation und virtuoser Rhythmus-Halter ein essenzielles und oft im Schatten von Frontman Ozzy Osbourne und dem Gitarristen Tony Iommi stehendes Gründungsmitglied, über die Pannionia Fields. Dann ein Gitarrenriff wie ein Fels in der Brandung und Ozzys markanter, diesmal glasklarer, aussetzerloser Gesang – Black Sabbath starteten mit War Pigs das Programm. Untermalt mit einer gediegenen Video-Installation (schön geschnittene Live-Sequenzen und Clips) auf einem großem Schirm im Rücken ging es bis zum obligatorischen “Paranoid” über 90 Minuten.

Band war in Topform

Mit “Into The Void” mit seinem schleppenden heavy Beginn, ein Lehrbeispiel für Doom-Rock, mit den gefinkelten Tempowechsel und Iommis fantastischer Gitarrenarbeit, die gegen Ende des Liedes immer intensiver wurde, wiesen Sabbath alles der vorangegangenen drei Tage und vielleicht sogar der bisherigen zehn Jahre in die Schranken. Markant, dass gerade das schaurig-langsame “Black Sabbath” eines der schwersten Brocken des Abends sein sollte. Lärm alleine macht eben noch keinen Heavy Metal, mögen sich manche Newcomer ins Büchlein notieren. Mit Drummer Tommy Clufetos hatten Sabbath einen starken Ersatz für den nach Vertragsuneinigkeiten nicht wiedervereinten Ur-Schlagzeuger Bill Ward.

Ozzy Osbourne als Wirbelwind auf der Bühne

“Mister Black Sabbath”, Tony Iommi, der die Band auch in schwierigen Zeiten am Leben hielt, war es nach seiner Krebsbehandlung – wegen seiner Erkrankung war eine ursprüngliche Reunion-Tour, die 2012 auch nach Wien führen hätte sollen, abgesagt worden – hörbar ein Anliegen, seinen Legendenstatus an der Gitarre zu untermauern. Und Ozzy, selbst wenn er heute nur noch selten quer über die Bühne rennt und sich oft am Mikroständer festhält, war ganz weit weg von der kaputten Selbstkarikatur, die er in seiner TV-Serie abgegeben hat. Zuletzt nicht zu vergessen: die Songs – “Snowblind”, “Fairies Wear Boots”, “Iron Man”, “Children Of The Grave”… es bleiben keine Wünsche offen.

Reunion von Soundgarden

Noch eine Band feierte am Nova Rock eine perfekte Reunionsshow: Soundgarden waren an der Red Stage als letzte angetreten, um zu beweisen, dass ihr Comeback-Album “Animal King” keine Zufall war. Chris Cornell und Co. ließen nichts anbrennen und waren eine Macht. Die mit Grunge-Hits gespickte Setlist beinhaltet u.a. “Spoonman”, “Black Hole Sun” und das superbe, mit ungeheurer Energie gebrachte “Jesus Christ Pose”. Black Sabbath und Soundgarden – ein Doppelpack für die Ewigkeit. (APA)

Alle Infos und mehr Bilder vom Nova Rock Festival finden Sie in unserem Special.

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