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Bisher immer ÖVP oder SPÖ bei EU-Wahl auf Platz 1

Bei der EU-Wahl waren bisher immer ÖVP und SPÖ vorne.
Bei der EU-Wahl waren bisher immer ÖVP und SPÖ vorne. ©Canva (Symbolbild)
Auf EU-Ebene wurde fast immer ein anderer Sieger als bei der Nationalratswahl gekürt. Zuletzt allerdings hatte die ÖVP bei der EU-Wahl mehrmals hintereinander die Nase vorne.

Das Jahr 2024 bringt mit der EU-Wahl am 9. Juni und der Nationalratswahl im Herbst zwei bundesweite Wahlen in Österreich. Die Kür der EU-Abgeordneten hat immer auch einen gewissen innenpolitischen Testcharakter. Gewählt wurde in der Vergangenheit aber meist unterschiedlich.

EU-Wahlen: Immer entweder ÖVP oder SPÖ vorne

Erster bei den EU-Wahlen war - wie bei Nationalratswahlen auch - immer entweder ÖVP oder SPÖ. Bis 2017 schaffte es fast immer jene Partei bei der EU-Wahl auf Platz Eins, die bei der Nationalratswahl davor Zweite war. Nur 1999, als die Nationalratswahl knapp nach der (zweiten) EU-Wahl stattfand, holte sich die SPÖ in beiden Fällen den ersten Platz.

Seit der EU-Wahl im Mai 2014 hieß der Sieger dann aber bei allen EU- und Nationalratswahlen stets ÖVP: Nach der Europawahl 2014 hatte die Volkspartei sowohl bei der Nationalratswahl im Oktober 2017 als auch bei der EU-Wahl im Mai 2019 und der Nationalratswahl im September desselben Jahres die Nase vorne.

Die ÖVP war auch schon davor bei den EU-Wahlen meist die erfolgreichste Partei: In vier von bisher sechs Urnengängen landete die sie auf dem ersten Platz, lediglich 1999 und 2004 lag sie hinter der SPÖ.

APA ©APA

Von den acht Nationalratswahlen seit dem EU-Beitritt im Jahr 1995 konnte die SPÖ in fünf Wahlgängen den ersten Platz belegen, die ÖVP in drei.

Die FPÖ erreichte bei vier der sechs bisherigen Wahlen Platz drei. Schlechter schnitten die Blauen während ihrer Krise (infolge der Regierungsbeteiligung im Kabinett Schüssel) ab: Nach dem Absturz auf Bundesebene bei der Nationalratswahl 2002 setzte es auch bei der EU-Wahl 2004 eine Schlappe, bei der sie mit 6,3 Prozent nur auf den fünften Rang kamen. Dazu trug auch wesentlich der Antritt von Hans-Peter Martin mit einer eigenen Liste bei: Diese schaffte es damals auf 13,98 Prozent und (knapp vor den Grünen) auf Platz drei.

2009 kamen Freiheitlichen wieder auf vierten Rang

2009 dann kamen die Freiheitlichen wieder auf den vierten Rang - ebenfalls hinter Martin, dessen Liste bei ihrem zweiten EU-Antritt 17,67 Prozent erreichte. 2014 stabilisierte sich die FPÖ und kam wieder auf Platz drei. Diesen behielt sie auch 2019 - trotz des kurz vor dem Wahltag aufgepoppten Ibiza-Skandals von Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache.

Die Grünen haben quasi den vierten Platz gepachtet - abgesehen vom Urnengang im Jahr 2009, als sie hinter Martin und der FPÖ auf Rang fünf lagen. Bei der Nationalratswahl 2017 flogen die Grünen mit 3,80 Prozent raus und die vom Ex-Grünen Peter Pilz gegründete Liste Jetzt zog mit 4,41 Prozent ein. Bei der EU-Wahl 2019 feierte die Öko-Partei dann quasi ihr bundespolitisches Comeback und erreichte satte 14,08 Prozent.

Martin schaffte zwar - kräftig von der "Kronen Zeitung" unterstützt - bei den beiden Antritten auf EU-Ebene 2004 und 2009 große Erfolge, sein Versuch bei der Nationalratswahl 2006 floppte hingegen: Da blieb er mit 2,80 Prozent deutlich unter der Mandatshürde.

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(APA/Red)

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