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Biologe klärt auf: Erwartet uns jetzt eine Wespenplage?

Klaus Zimmermann kennt sich aus, wenn es um Wespen geht.
Klaus Zimmermann kennt sich aus, wenn es um Wespen geht. ©VOL.AT/Mayer
Heuer sind die Wespen gefühlt früher dran. Laut Biologe Klaus Zimmermann gibt es heuer ein "gutes Wespenjahr".
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Sind heuer mehr Wespen unterwegs als sonst? "Wir haben im Moment mehr Wespen, was aber auch bedeuten kann, dass sie einfach früher dran sind", erklärt Klaus Zimmermann, Biologe und Inatura-Fachberater.

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"Ein gutes Jahr" für Wespen

Der Sommer 2022 sei für die Insekten ideal: In trockenen und warmen Jahren sind die Völker früher entwickelt. "Die haben heuer wirklich ein gutes Jahr", meint Zimmermann im VOL.AT-Gespräch. Gerade bedrohte Großwespen und Hornissen habe es im letzten Jahr kaum gegeben. Diese Bestände hätten sich erholt, was erfreulich sei. Mehr Wespen können aber auch mehr Ärger bedeuten: "Für die Leute, die im Freien essen, sind natürlich manche Wespenarten wirklich lästig heuer."

Strategisch platziertes Obst kann helfen, wenn es um Wespen geht. ©VOL.AT/Mayer

Je heißer, desto aktiver sind sie

Wespen fliegen nicht nur auf Süßes, sondern auch auf Grillgut und Co. Ausgewachsene Wespen ernähren sich nur von zuckerhaltigen süßen Substanzen, wie der Biologe erklärt. "Aber ihre Larven füttern sie zum Teil mit Fleisch, Schinken und Ähnlichem", meint er. Im Hochsommer von Juli bis Mitte August ist Hochzeit für die Wespen. "Die Tiere sind ja wechselwarm und je heißer es ist, desto aktiver sind sie", verdeutlicht Klaus Zimmermann gegenüber VOL.AT. Die Insekten seien aber nicht aggressiver, sondern nur aktiver und bräuchten daher auch mehr Süßes.

Eine Wespe im Garten von Klaus Zimmermann. ©VOL.AT/Mayer

Plage immer subjektiv

"Der Begriff Plage ist immer was Menschliches", so der Biologe. Es beziehe sich rein auf menschliche Befindlichkeiten. "Die Tiere können lästig werden", gesteht er ein. So wie sich die Bestände heuer entwickeln, könne es mancherorts sein, dass die Tiere als störend empfunden werden. Bei der Inatura, wo Zimmermann als Fachberater tätig ist, gehen derzeit vermehrt Anfragen zum Thema Wespen ein. Auch für Kammerjäger Knoll aus Hard gibt es heuer mehr zu tun: Es seien vermehrt Wespen unterwegs, erklärt Ronald Knoll gegenüber VOL.AT. Das Insekt werde generell als lästig empfunden, das Thema einer Plage sei daher immer subjektiv: "Es gibt Leute, für die ist es früher eine Plage", verdeutlicht auch er.

Was tun gegen Wespen?

Zimmermann hat auch Tipps parat, wie man sich die Insekten im Freien vom Leib halten kann:

  • Wespen anködern: An einem fixen Platz im Garten oder auf der Terrasse bereits einige Stunden vor dem Grillen bzw. Essen süßes reifes Obst oder Säfte platzieren, vielleicht noch ein Stück Schinken dazulegen. "Dann lernen die Wespen: Da gibt's was Gutes, da gehen wir hin", verdeutlicht Zimmermann. "Das klappt wirklich in den meisten Fällen."
  • Gefäße verschließen und Hände waschen: Gerade bei Picknicks mit Kindern sollte man laut dem Biologen gut verschließbare Gefäße verwenden und sich nach dem Essen die Hände waschen. "Der Geruch vom Süßem zieht sie an", erklärt er. "Damit kann man sich auch einiges an Arger vom Hals schaffen."
  • Achtsam essen und trinken: In den Mund gestochen zu werden, kann gefährlich werden. Daher sollte man gerade kleinen Kindern keine Limonaden in Dosen oder mit dicken Strohhalmen reichen. Auch beim Essen im Freien sollte man ein Auge auf Kinder haben. "Da kann eine gefährliche Situation entstehen", meint Zimmermann ."Das kann man aber verhindern, wenn man einfach dazuschaut."

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